Bereits zu DDR-Zeiten waren ihre Kreationen ein Exportschlager: Designerin stellt im Wasserschloss aus

Chemnitz - Ihre Nilpferde sind Kult, ihre Nashörner legendär: Die Spielzeuge der Sonneberger Designerin Renate Müller (79) begeistern Sammler weltweit. Vom 12. Juli bis 19. Oktober 2025 widmet das Wasserschloss Klaffenbach in Chemnitz der Thüringerin eine große Ausstellung zu ihrem 60-jährigen Schaffen.

Die berühmten Rupfentiere der Spielzeuggestalterin Renate Müller (79) sind in der Ausstellung zu sehen.
Die berühmten Rupfentiere der Spielzeuggestalterin Renate Müller (79) sind in der Ausstellung zu sehen.  © Uwe Meinhold

Im Mittelpunkt stehen Müllers ikonische Rupfentiere. Das sind handgefertigte Spielgefährten aus Jute, Leder und Holz. Sie fördern Motorik, Kreativität und werden seit Jahrzehnten auch in therapeutischen Einrichtungen eingesetzt. Ihre "Wegbegleiter", wie Müller sie nennt, sind längst echte Designklassiker.

Geboren 1945 in der Spielzeugstadt Sonneberg, wuchs Müller in der Spielwarenfirma ihrer Eltern auf. Während des Studiums an der Fachschule für Spielzeug entwickelte sie erste pädagogische Spielideen.

Nach der Verstaatlichung der elterlichen Firma 1972 wurde Müllers entworfenes Spielzeug weiterhin hergestellt und an Kitas, therapeutische Einrichtungen geliefert sowie ins Ausland exportiert.

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Bis 1990 war sie als freischaffende Künstlerin tätig.

Auch die Rupfen-Vögelchen, Renate Müllers Lieblinge, sind dort ausgestellt.
Auch die Rupfen-Vögelchen, Renate Müllers Lieblinge, sind dort ausgestellt.  © Uwe Meinhold
Neben den Rupfentieren gibt's auch Holzspielzeug zu bestaunen.
Neben den Rupfentieren gibt's auch Holzspielzeug zu bestaunen.  © Uwe Meinhold

Etwa 100 Exponate ausgestellt

Renate Müller hat in der DDR auch Spielplätze entworfen. Dieser entstand aus abgestorbenen Ulmen in Sonneberg.
Renate Müller hat in der DDR auch Spielplätze entworfen. Dieser entstand aus abgestorbenen Ulmen in Sonneberg.  © Uwe Meinhold

Nach der Wende gründete sie 1991 ihre eigene Firma mit internationalem Erfolg. Selbst das Museum of Modern Art in New York stellte ihre Arbeiten aus.

Besonders am Herzen liegt ihr ein kleines Rupfen-Vögelchen von 1982: "Ein stummes, autistisches Kind sagte beim Spielen plötzlich 'Piep!'. Das werde ich nie vergessen." Auch dieses Spielzeug ist Teil der Ausstellung.

Insgesamt sind rund 100 Exponate zu sehen – darunter Spieltiere, Spielplatzgestaltungen, Modelle, Skizzen und Fotos.

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Die Ausstellung würdigt nicht nur ihr Werk, sondern auch eine ungewöhnliche Designerkarriere zwischen DDR-Alltag und Weltbühne.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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