Kunstfestival startet: Verlassenes Krankenhaus in Chemnitz ist jetzt ein Museum
Chemnitz - 28 Jahre lang verbrachte das "Krankenhaus Stadtpark" (Scheffelstraße 110) im Dornröschenschlaf, ab Freitag wird's umso turbulenter: Das Kunstfestival ibug (kurz für: Industrie-Brachen-Um-Gestaltung) verwandelt das 16.000 Quadratmeter große Gebäude in Chemnitz für drei Wochenenden in ein temporäres Museum für moderne Kunst.
Alles in Kürze
- Kunstfestival ibug startet in Chemnitz
- Verlassenes Krankenhaus wird temporäres Museum
- Über 100 Helfer bereiten Gebäude vor
- 70 internationale Künstler präsentieren ihre Werke
- Festival findet an drei Wochenenden statt

Bis zuletzt schraubten, hämmerten und putzten in allen Ecken mehr als 100 Helfer, um das völlig marode und zugemüllte Gebäude sicher begehbar zu machen.
"Seit April beräumen wir das Gelände", sagt ibug-Vorstand Martin Langhof (36). Es hat sich gelohnt: "Hier ist jetzt überall Kunst!" Ob als Graffiti an den Wänden, Skulpturen im Raum oder Sound-Installationen im Ohr: Hinter jeder Ecke lauert eine neue Überraschung.
Selbst für Festival-Macher Langhof: "Wir lassen den Künstlern thematisch völlig freie Hand." So hat es sich auch erst während des Schaffensprozesses ab Anfang August ergeben, dass von den 70 internationalen Künstlern gleich zehn beißende Kritik an der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen üben - ein politischer Schwerpunkt neben viel lustiger, bunter und auch hintergründiger Urban Art.
Flankiert werden die extra für ibug geschaffenen Kunstwerke von mehreren historischen Ausstellungen zur 110-jährigen Geschichte des Standortes - von Presto-Fahrrädern über Oldtimer aus Auto-Union-Zeiten bis zur medizinhistorischen Sammlung des Klinikums.


Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag, 29. bis 31. August und 5. bis 7. September jeweils von 10 bis 20 Uhr (freitags von 15 bis 20 Uhr). Eintritt: 15 Euro (freitags 12 Euro), ermäßigt 10/8 Euro. Infos zu Künstlern und dem Begleitprogramm gibt's unter www.ibug-art.de.
Titelfoto: Kristin Schmidt