Die nächste Generation im Chemnitzer Kabarett: Vater und Sohn haben gut lachen
Chemnitz - Corona machte der Kulturszene besonders schwer zu schaffen - auch dem Chemnitzer Kabarett. Während der Pandemie investierte das Haus dennoch in neue Ausstattung. Jetzt soll auch auf der Bühne ein Neuanfang folgen - mithilfe von jungen Gesichtern.

"Wir haben insgesamt zehn Mitarbeiter, vier Festangestellte und sechs Freiberufler. Entlassen mussten wir niemanden", sagt Kabarett-Chef Gerd Ulbricht (62) erleichtert.
Vor Corona war das Kabarett nahezu immer ausverkauft. Doch jetzt kommt es vor, dass Besucher teilweise wegbleiben. "Im Vergleich zu 2019 haben wir zwei Drittel unserer Zuschauer eingebüßt", erklärt Paul Ulbricht (35).
Sein Vater Gerd fügt hinzu: "In Zeiten von Corona und Krieg schreibt sich Kabarett viel schwerer. Man ist das ja nicht gewohnt." Ein Stück wurde dreimal umgeschrieben, weil sich die Ereignisse so rasant änderten. In diesen Zeiten sei es immer eine Gratwanderung, weil die Leute jeden Tag mit schlechten Nachrichten konfrontiert würden.
Mit dem neuen Stück "Für Panik ist es jetzt zu spät" (Premiere am 30. Juni) treten erstmals Gerd Ulbricht und sein Sohn Paul gemeinsam auf der Bühne auf. "Mein Vater hat 45 Jahre Berufserfahrung, ich habe zwölf. Deswegen kann ich sehr viel dazulernen. Wir lachen viel gemeinsam und es ist produktiv", sagt Paul Ulbricht.


Viel Neues gibt's auch im ehrwürdigen Kabarettkeller. Ein Ionisierungssystem gegen Viren wurde installiert (Kosten: 18.500 Euro), durch das Gäste auch ohne Maske Platz nehmen können. Die Stühle sind neu gepolstert, die Lichtanlage auf dem neuesten Stand (60.680 Euro Gesamtinvestition). Jetzt fehlen nur noch die lachenden Gäste von früher.
Titelfoto: Ralph Kunz