Erzgebirger Originale: Geschichte(n) der Bergparade im Chemnitzer Schloßbergmuseum

Chemnitz - Das Schloßbergmuseum in Chemnitz zeigt ab Sonntag die Ausstellung "Eine Bergparade. Zwölf Personen der erzgebirgischen Bergbauregion". Darin beschreiben kurze Ich-Geschichten den Alltag von zwölf historischen Personen vom 15. bis 19. Jahrhundert.

Ausstellungs-Kuratorin Andrea Kramarczyk hält das Wappen der Annaberger Münzerfamilie.  © Sven Gleisberg

Dabei sind unter anderem ein Maler, ein Hüttenschreiber, ein Städteplaner und ein Berghauptmann. Ihre Geschichten basieren auf wahren und belegbaren Ereignissen dieser Menschen, so Kuratorin Andrea Kramarczyk. "Am besten lernt man sie kennen und hört ihnen zu."

Prunksäbel, Kleidung, Erzstufen und Porträts ergänzen die Erzählungen. Wer mehr wissen will, kann sich die jeweiligen Biografien durchlesen.

Eine der Personen ist Matthias. Er wurde in Chemnitz geboren, ging später nach Schneeberg. Von dort aus schrieb er Anfang des 16. Jahrhunderts Briefe an den Theologen Erasmus von Rotterdam, schickte ihm sogar Erz.

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"Das war das Tollste, was Matthias ihm schenken konnte", erzählt Kramarczyk. Erasmus von Rotterdam sei jedoch nicht sehr beeindruckt gewesen.

Eine andere Geschichte erzählt von Anna und ihrer Hochzeit mit dem späteren Annaberger Münzpräger Wolf Hünerkopf. Durch die Arbeit ihres Mannes wurde die Familie wohlhabend, kaufte Dörfer und baute das Schloss Neukirchen (jetzt: Wasserschloss Klaffenbach). Allerdings: "Wenn das Prägen der Münzen nur nicht so laut wäre, dass manche taub werden."

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Leiter Dr. Stefan Thiele (44) erklärt, dass es viele Museumsobjekte, wie den Erdmannsdorfer Altar (um 1513), ohne den Wohlstand durch den Bergbau nicht gäbe.  © Sven Gleisberg
Die Ausstellung zeigt auch den Bergmann aus dem Freiberger Dom.  © Sven Gleisberg
Ein historischer Schachthut.  © Sven Gleisberg

Die Ausstellung eröffnet am Sonntag, 11 Uhr, mit Bergmannsliedern aus dem 16. Jahrhundert. Danach ist sie von dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

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