Junge Tüftler im Robo-Fieber: In Chemnitz steigt eine ganz besondere Olympiade

Chemnitz/Leipzig - Großes Wuseln im "Kraftverkehr" (Fraunhoferstraße 60): Wo früher Busse und Lkw repariert wurden, perfektionieren am Wochenende Kinder und Jugendliche Mini-Roboter. Denn in Chemnitz findet das Deutschlandfinale der "World Robot Olympiad" (WRO) statt. Und zwar das erste Mal in den neuen Bundesländern.

Die Chemnitzer Fabian Zänker und Lenny Stelzmann (r., beide 18) von "MacRobot" packte die Lust an der Herausforderung.
Die Chemnitzer Fabian Zänker und Lenny Stelzmann (r., beide 18) von "MacRobot" packte die Lust an der Herausforderung.  © Ralph Kunz

Aus Sachsen kämpfen drei Teams um den Finaleinzug, zwei davon aus Chemnitz. Etwa 350 Menschen bilden die 104 antretenden Mannschaften", weiß Markus Fleige (33). Er ist Vorsitzender von "Technik begeistert". Der Verein organisiert die Robo-Olympiade in Deutschland.

Zu den Jüngsten gehören die "Silver Soup Surfers" aus Leipzig. "Einer unserer Jungs ist sogar noch auf der Grundschule", sagt Teammitglied Tara Müller (12). Die Leipziger Drei-Personen-Mannschaft tritt wie die meisten Teams mit einem Lego-Roboter an.

Tara: "Wir verwenden aber keine Sensoren. Das größte Problem ist deswegen, dass der Roboter nicht schief gebaut wird." Ihre Gruppe programmiert den zu bewältigenden Hindernis-Parcours nämlich direkt ein. Doch kleinste Abweichungen, ob am Gefährt oder auf der Strecke, können Punkte kosten.

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"Wir haben extra eine Kamera zur Farb- und Objekterkennung eingefügt", sagen Lenny Stelzmann und Fabian Zänker (beide 18) von "MacRobot". Team und Roboter benannten sie nach dem amerikanischen Tüftler-Fernsehhelden "MacGyver".

"Uns interessierte die neue Kategorie 'Future Engineers' - das ist eine neue Herausforderung", so Fabian, der mit Lenny auch schon an anderen Robo-Wettbewerben teilnahm. "Future Engineers" ermutigt die Tüftler, mehr als nur Lego-Bauteile einzusetzen.

In der Halle des ehemaligen "VEB Kraftverkehr Karl-Marx-Stadt" werden derzeit wieder viele Maschinen ordentlich fahrtüchtig gemacht.
In der Halle des ehemaligen "VEB Kraftverkehr Karl-Marx-Stadt" werden derzeit wieder viele Maschinen ordentlich fahrtüchtig gemacht.  © Ralph Kunz
Auf den Wettbewerbs-Tischen müssen die Roboter auch Gegenstände bewegen, wie auf diesem Mensch-ärgere-dich-nicht-ähnlichen Parcours.
Auf den Wettbewerbs-Tischen müssen die Roboter auch Gegenstände bewegen, wie auf diesem Mensch-ärgere-dich-nicht-ähnlichen Parcours.  © Ralph Kunz
Na, wird's was? Die Mädels der "Aerospacelab RoboMission" aus Herrenberg (Baden-Württemberg) begutachten gespannt den Hindernislauf ihres Geschöpfes.
Na, wird's was? Die Mädels der "Aerospacelab RoboMission" aus Herrenberg (Baden-Württemberg) begutachten gespannt den Hindernislauf ihres Geschöpfes.  © Ralph Kunz

Am Sonntag ist der letzte Wettkampftag

Dr. Bernhard Sünder (68) setzte sich für Chemnitz als Final-Ort ein.
Dr. Bernhard Sünder (68) setzte sich für Chemnitz als Final-Ort ein.  © Ralph Kunz

Das WRO-Deutschlandfinale sollte eigentlich schon 2020 in Chemnitz stattfinden, die Pandemie verzögerte jedoch die doppelte Premiere.

Für die Ortswahl verantwortlich war Software-Entwickler Dr. Bernhard Sünder (68), ehemaliger Chef von "AMS Mess- und Systemtechnik" (Bahnhofstraße 6, heute "Kistler Chemnitz").

"Meine Firma unterstützt auch die WRO-Regionalsieger. Irgendwann schlug ich Herrn Fleige vor, dass Chemnitz mit der 'Kraftverkehr'-Halle ideal für das Deutschlandfinale ist", so Dr. Sünder.

Die jungen Tüftler sind hoch konzentriert dabei - vor allem beim Verbessern ihrer Roboter.
Die jungen Tüftler sind hoch konzentriert dabei - vor allem beim Verbessern ihrer Roboter.  © Ralph Kunz
Jung und engagiert: Tara Müller (12) zeigt den Roboter ihrer "Silver Soup Surfers" am Parcours-Tisch.
Jung und engagiert: Tara Müller (12) zeigt den Roboter ihrer "Silver Soup Surfers" am Parcours-Tisch.  © Ralph Kunz
Markus Fleige (33) und sein Team organisieren die Roboter-Olympiade.
Markus Fleige (33) und sein Team organisieren die Roboter-Olympiade.  © Ralph Kunz

Am Sonntag ist der letzte Wettkampftag, die Siegerehrung steigt ab 13.30 Uhr. Geöffnet ist die Halle ab 9.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Titelfoto: Ralph Kunz

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