Kostenlos zur Kunst: Chemnitz streicht Museums-Freitag

Chemnitz - Wegen Corona muss die Chemnitzer Verwaltung den Gürtel enger schnallen. Der Sparzwang macht auch vor Museen keinen Halt.

Fraktionsvorsitzende Susanne Schaper (43, Linke) bedauert die Sparmaßnahme.
Fraktionsvorsitzende Susanne Schaper (43, Linke) bedauert die Sparmaßnahme.  © Kristin Schmidt

Einmal im Monat konnten Chemnitzer bislang kostenlos städtische Kunst bestaunen. Damit ist es erst mal vorbei.

Seit Mai 2019 war der Eintritt in die Kunstsammlungen, im Museum Gunzenhauser, Schlossbergmuseum, Naturkundemuseum, Industriemuseum, Henry van de Velde Museum in der Villa Esche und in der Burg Rabenstein jeden ersten Freitag im Monat frei.

Jetzt hat die Stadt das Angebot gestrichen. "Im Gesamtkontext der brisanten Haushaltssituation 2021/2022 wurde nach Prioritätensetzung innerhalb der Verwaltungsspitze entschieden, die Planung der Mittel nicht von vornherein mit aufzunehmen", erklärte Kulturbürgermeister Ralph Burghart (50, CDU) in einer Ratsanfrage.

Chemnitz: Hier steckt ganz viel Chemnitz drin: Helfer für Miniaturstadt gesucht
Chemnitz Kultur & Leute Hier steckt ganz viel Chemnitz drin: Helfer für Miniaturstadt gesucht

"Das ist extrem schade, aber in Krisenzeiten müssen wir genau überlegen, was möglich ist", bedauert Fraktionsvorsitzende Susanne Schaper (43, Linke/Die Partei). Linke, SPD und Grüne hatten das Angebot (Kosten: 45.000 Euro) im Stadtrat durchgesetzt.

Die Resonanz des Museumstages sei sehr gut gewesen, sagt Oliver Brehm, Leiter des Industriemuseums: "Er sollte den sozial benachteiligten Gruppen den Zugang ermöglichen."

Der kostenlose Museumsfreitag hat viele Besucher ins Industriemuseum gelockt.
Der kostenlose Museumsfreitag hat viele Besucher ins Industriemuseum gelockt.  © Uwe Meinhold

Auch die anderen Einrichtungen erhielten einen Besucher-Schub. An Spitzen-Freitagen kamen weit über 1000 Besucher.

Titelfoto: Uwe Meinhold

Mehr zum Thema Chemnitz Kultur & Leute: