Ostdeutschlands größter Harley-Davidson-Händler zieht in den Bahnhof Mitte in Chemnitz

Chemnitz - Großer Bahnhof in Chemnitz-Mitte! Mehr als ein Jahrzehnt gammelte das Gebäude vor sich hin. Vor zwei Jahren haben Investoren zugeschlagen und realisieren in wenigen Wochen ihr Konzept: Auf 2000 Quadratmetern entsteht Ostdeutschlands größter Harley-Davidson-Store. Hinzu kommen eine Braumanufaktur mit Bar und ein Versicherungsbüro.

Chefin Sibylle Thomas-Göbelbecker und Investor Gerd Göbelbecker haben den Bahnhof Mitte aus der Versenkung geholt.
Chefin Sibylle Thomas-Göbelbecker und Investor Gerd Göbelbecker haben den Bahnhof Mitte aus der Versenkung geholt.  © Kristin Schmidt

Für die Investoren geht ein Traum in Erfüllung: "Ich habe mir schon immer einen alten Bahnhof gewünscht, wie ich ihn als Laden in Amerika gesehen habe", erzählt Chefin Sibylle Thomas-Göbelbecker, die mit Investor Gerd Göbelbecker weitere Harley-Davidson-Stores in Leipzig und Dresden besitzt.

Der Chemnitzer Laden befand sich vorher in der Zwickauer Straße. "Der neue Standort im Bahnhof ist dreimal so groß. Außerdem wollten wir was Eigenes."

Der Bahnhof aus dem Jahr 1858 stand jahrelang leer, drohte zu verkommen. In einem Bieterverfahren setzte sich die Familie 2020 durch. Seitdem laufen die Bauarbeiten. Markante Elemente wie Gewölbebögen und Treppen bleiben erhalten. Der Bahnhof steht unter Denkmalschutz.

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"Wir hatten Glück, dass die Deutsche Bahn in dieser Zeit den Bahnbogen erneuert hat. Dadurch konnten wir wiederum einfacher sanieren. Sonst hätte alles länger gedauert", so Gerd Göbelbecker. Insgesamt flossen etwa 2,5 Millionen Euro.

Großer Showroom, eine Werkstatt und eine Bar beim neuen Harley Davidson Standort

Harley-Davidson-Vertriebsleiter Mathias Lindner (44) zeigt anhand einer Visualisierung, wie der künftige Showroom aussehen soll.
Harley-Davidson-Vertriebsleiter Mathias Lindner (44) zeigt anhand einer Visualisierung, wie der künftige Showroom aussehen soll.  © Kristin Schmidt

Am 21. Mai soll der Motorradladen öffnen und das Lebensgefühl der legendären Motorradmarke vermitteln.

"Mit einer Harley ist man nie fertig. 90 Prozent verlassen nicht als Original das Geschäft", sagt Betriebsleiter Mathias Lindner (44). Der Kundenkreis sei groß.

Von Ostthüringen bis Böhmen werden Harley-Fans erwartet, darunter auch viele Erzgebirger, weil dort bundesweit die meisten Zweiräder zugelassen seien.

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Neben einem riesigen Showroom für Motorräder und Kleidung wird eine Werkstatt in den Bahnhof integriert.

Zwei Bahnhofsuhren wurden originalgetreu nachgebaut.
Zwei Bahnhofsuhren wurden originalgetreu nachgebaut.  © Kristin Schmidt

Im Keller verwirklicht Braumeister Nino Munzer (23) seinen Traum von einer eigenen Manufaktur mit Bar - natürlich auch mit alkoholfreiem Bier. "Ich denke, wir passen hier gut zusammen und können bei Events gut kooperieren", so Munzer.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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