St. Karli ist der Souvenir-König von Chemnitz
Chemnitz - Vor zehn Jahren lernte der bierernste Nischel mithilfe von St. Karli das Lachen. Inzwischen ist der "heilige Geist" des Karl-Marx-Monuments der ungekrönte Souvenir-König von Chemnitz.
"Wir haben uns da bissel reingesteigert", sagt Grafiker und St.-Karli-Erfinder Sven Spirjack (51) von der Werbeagentur Bär grinsend.
Die witzigen Motive und Sprüche sind längst Kult, haben einen eigenen Facebook-Account, eine Ka(r)lender-Serie, zieren Tassen, T-Shirts, Mützen, Handschuhe, Schirme, Beutel, Kartons, Feuerzeuge und vieles mehr.
Insgesamt 2355 Artikel in verschiedenen Varianten sind im Online-Shop baer-wear.de gelistet. Selbst jeder Chemnitzer Stadtteil hat sein eigenes Fan-Shirt.
Wenn Sven Spirjack auf seinen Ausweis guckt, glaubt er beinahe an Vorsehung: "Ich habe mit dem Karl-Marx-Monument Geburtstag, bin am Tag seiner Einweihung am 9. Oktober 1971 geboren."
Zum Kulturhauptstadtjahr 2025 soll es die Souvenirs auch in der Innenstadt geben
Obwohl das Werbebüro in der Frankenberger Straße in Ebersdorf etwas ab vom Schuss liegt - gut fünf Kilometer entfernt vom Nischel -, floriert der Souvenirshop.
"Wir kleiden ganze Familien ein, haben St. Karli schon auf Strampler gedruckt", sagt Nadin Georgi (42), die den Laden schmeißt. "Grillschürzen und T-Shirts mit dem Aufdruck 'Rosterfahndung' sind bei Polizisten beliebt."
Selbst das Firmenfahrzeug von St. Karli fand etliche Fans, die sich Motorhaube und Heck ihres Autos auch mit "Schnauze" und "Klappe" bekleben ließen.
Die jüngsten Neuzugänge sind eine "Katze im Sack", die sich trefflich als Bildschirmreiniger eignet, und ein Senfnäppel mit passgenauem Inhalt von Esina.
Damit St. Karli auch Kulturhauptstadt-Touristen seinen Senf dazugeben kann, plant er die räumliche Annäherung. "2025 soll's die Souvenirs auch in der Innenstadt geben", so Spirjack.
Titelfoto: Uwe Meinhold