20 Stellen unbesetzt: Chemnitzer Feuerwehr-Notruf sucht Verstärkung
Chemnitz - 112 ist ihre Telefonnummer: 95 Menschen nehmen Notrufe an in der Integrierten Regionalleitstelle (IRLS) bei der Chemnitzer Berufsfeuerwehr in der Schadestraße.
Theoretisch, aber 20 Plätze sind aktuell frei. Deshalb suchen Stadt und Feuerwehr mit Plakaten nach Bewerbern.
"Zehn geeignete Disponenten stellen wir sofort ein", sagt Leitstellenchef Sven Reuter (47). Er lockt: "Es geht um ein tolles Team, eine tolle Aufgabe - und das Gehalt fängt bei Angestellten bei 3700 Euro an."
Doch die Leitstelle fordert auch. Reelle Chancen haben nur ausgebildete Disponenten und mit Zusatzausbildung erfahrene Rettungsdienstmitarbeiter sowie Feuerwehr-Brandmeister.
Es ist ein aufreibender Job. Zuständig für 900.000 Menschen in Chemnitz, Erzgebirge und Mittelsachsen, nehmen Disponenten 1500 Not- und Anrufe pro Tag entgegen. Per Telefon, App, Fax, Brandmelder, eCall oder von anderen Leitstellen. Zudem werden Krankentransporte koordiniert.
Ein harter Job: "Da müssen unsere Leute kühlen Kopf bewahren"
Bei vielen Anrufen geht es um Leben und Tod. "Da müssen unsere Leute kühlen Kopf bewahren und alle Informationen erfragen - wo, wer, was, wie viele etc." Besonders haarig sind Notrufe nach Un- und Notfällen.
Sven Reuter: "Verstehen, was uns ein Anrufer vielleicht aufgeregt und laienhaft erklärt. Wir beruhigen und leiten zur Ersten Hilfe an. Beim möglichen Herzstillstand gibt der Disponent Anweisungen zu Kontrolle, Lagerung und Druckmassage. Um den Massagetakt zu erklären, singen wir notfalls ein Lied."
Während der Disponent beruhigt, erklärt und anleitet, tippen seine Finger Infos in den Computer, damit ein Kollege Krankenwagen oder Feuerwehren alarmieren kann.
Ein harter Job. Disponenten für Notrufe arbeiten deshalb nur drei Stunden am Stück. Wer sich bewerben möchte, findet weitere Informationen unter karriere.chemnitz.de oder kann sich über die Telefonnummer 0371/4 888101 oder per E-Mail an irls@feuerwehr-chemnitz.de melden.
Titelfoto: Maik Börner