Anruf aus dem Ministerium löst Schulweg-Probleme in Chemnitz

Chemnitz - Die Schülerbeförderung sorgte zum Schulstart in Chemnitz für Ärger. Nach dem Beschluss einer neuen Satzung im Mai, nach der deutlich weniger Schüler Anspruch auf einen Fahrdienst haben, standen plötzlich auch behinderte Kinder wie Eric (9) aus Glauchau ohne Beförderung da.

Für Eric (9, v.l.n.r.) seine Eltern Stefanie (36) und Bernd Stein (52) und Doreen Köppl (44) mit Tochter Mariella (8) war es ein Schulstart mit Frust.
Für Eric (9, v.l.n.r.) seine Eltern Stefanie (36) und Bernd Stein (52) und Doreen Köppl (44) mit Tochter Mariella (8) war es ein Schulstart mit Frust.  © Uwe Meinhold

Ein Anruf aus dem Kultusministerium im Schulamt sorgte dafür, dass der Fahrdienst nach Chemnitz in die Entdeckerschule "Terra Nova" wieder gewährleistet ist. Landtagsabgeordnete Daniela Pfeifer (52, CDU) hatte in Dresden Druck gemacht: "Seit Dienstag kommt der Fahrdienst wieder."

Inzwischen äußerte sich auch die Stadt Chemnitz: "Nach einer europaweiten Ausschreibung ist es bedauerlicherweise zu verspäteten Informationen der Eltern gekommen. Das Schulamt ist aktiv daran, die Beförderungen sicherzustellen."

Für das neue Schuljahr sind bislang mehr als 900 Anträge zur Schülerbeförderung eingegangen, von denen rund 80 Prozent bewilligt wurden. Die neue Satzung beschränkt den Anspruch auf Beförderung auf die nächstgelegene Schule. Förderschüler sind davon ausgenommen.

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Der Unmut über verspätete oder abgelehnte Bescheide hat mittlerweile die Politik erreicht. Linken-Stadtrat André Dobrig (39) fordert, "dass hier die Satzung noch einmal nachgebessert wird".

Den Terra Nova Campus in Chemnitz besuchen auch viele Förderschüler aus dem Umland.
Den Terra Nova Campus in Chemnitz besuchen auch viele Förderschüler aus dem Umland.  © Uwe Meinhold

Jürgen Renz (50, SPD) hält die Einsparungen für richtig, sieht aber "ein Umsetzungsproblem der Verwaltung". Auch vom BSW kommt Kritik: "Es gilt zu prüfen, was bei der Kommunikation schiefgelaufen ist."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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