Auch Chemnitz von GDL-Streik betroffen, wichtige "Schülerzüge" fahren trotzdem

Chemnitz - Ab Mittwoch wird wieder gestreikt! Auch die City-Bahn Chemnitz ist davon betroffen. Für City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube sind die Forderungen jedoch "unredlich".

City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube äußert Kritik an den GDL-Forderungen, bietet aber auch Kompromisse. (Archivbild)
City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube äußert Kritik an den GDL-Forderungen, bietet aber auch Kompromisse. (Archivbild)  © Kristin Schmidt

Von 2 Uhr nachts bis Freitagabend soll weiträumig kein Zug fahren, teilt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit. Die City-Bahn versucht dennoch, in den Morgenstunden der jeweiligen Streiktage nachfragestarke Züge fahren zu lassen.

Straube zu den Plänen der GDL: "Bei Minusgraden will die GDL Schüler auf den Bahnsteig stehen lassen, das ist unverantwortlich. Wir tun, was wir können, um früh die wichtigsten Schülerzüge zu fahren."

Eine Übersicht welche Bahnen während der Streiktage fahren, bietet die City-Bahn ab Dienstag auf ihrer Webseite: www.city-bahn.de.

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Auch den Forderungen gegenüber äußert sich der City-Bahn-Geschäftsführer sehr kritisch: "Die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche ist unredlich - bei dem Personalmangel wird jede Arbeitszeitabsenkung sofort durch Überstunden aufgefressen."

City-Bahn bietet Lohnerhöhung

Wenn die GDL-Forderungen umgesetzt würden, müssten die Fahrpreise laut City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube um 58 Prozent steigen.
Wenn die GDL-Forderungen umgesetzt würden, müssten die Fahrpreise laut City-Bahn-Geschäftsführer Friedbert Straube um 58 Prozent steigen.  © Kristin Schmidt

Seit Jahren bildet die City-Bahn auf Anschlag aus - das habe sie der GDL auch bereits vorgelegt. Mehr ausbilden will und kann sie nicht mehr. Ansonsten würde laut Straube die Qualität der Ausbildung und dann die Sicherheit des Bahnbetriebs darunter leiden.

Dazu wurden 2023 neue Dienstplangrundsätze mit dem Betriebsrat abgestimmt und für 2024 umgesetzt. "Angenehmere Dienste gehen zulasten der Effizienz - auch dafür brauchen wir neue Kollegen. Dafür bilden wir aus, das bringt den City-Bahnern wirklich etwas."

Ein wichtiger Faktor ist am Ende auch das Geld: "Um 58 Prozent müssten alle Fahrpreise steigen, wenn die GDL-Forderungen so umgesetzt würden - das geht nicht, dann fährt keiner mehr mit."

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Doch der Geschäftsführer ist auch kompromissbereit. Die City-Bahn habe zehn bis 14 Prozent Lohnerhöhung angeboten, das wäre finanzierbar. Dieses Angebot entspricht auch den Abschlüssen in anderen Branchen - und steht auch noch.

Regionalbahnen in Sachsen ebenfalls von GDL-Streik betroffen

Wie die Mitteldeutsche Regionalbahn (MRB) mitteilte, werden ihre Linien auch nur in sehr geringem Maße bedient werden. Betroffen sind davon die Strecken in Dresden, Chemnitz, Leipzig und Zwickau.

Neben der City-Bahn kritisiert auch der Transdev-Betrieb die GDL, da sie trotz vorliegender Angebote einer Gehaltserhöhung um elf Prozent und einer bereits ausgezahlten Inflationsprämie nicht wieder die Verhandlungen aufgenommen zu haben.

Die Länderbahn mit der Vogtlandbahn und Trilex in Sachsen sind nach eigenen Angaben nicht direkt von den Streiks betroffen. Grund sei der bereits am 12. Dezember 2023 erzielte Tarifabschluss.

Die Lokführergewerkschaft GDL will im Personenverkehr von Mittwoch, 2 Uhr, bis Freitag, 18 Uhr, streiken.

Originalmeldung: 8. Januar, 19.45 Uhr, letzte Aktualisierung: 20.36 Uhr

Titelfoto: Kristin Schmidt

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