Bei dieser Sparkasse in Chemnitz sind Azubis die heimlichen Chefs
Chemnitz - Schön, wenn Azubis zeigen können, was sie drauf haben: Seit 1. Juli haben vier Auszubildende der Sparkasse Chemnitz das Ruder in der Filiale im ehemaligen Harthauer Rathaus übernommen. Welche Erfahrungen haben sie dabei gemacht?
Die vier Auszubildenden übernehmen dabei alle Aufgaben, die sonst auch von ausgelernten Mitarbeitern übernommen werden.
Einer von ihnen ist Eugen Dietrich Jakob (20). Der gebürtige Schweizer lebte viele Jahre in Spanien und kam für die Ausbildung zum Bankkaufmann nach Chemnitz. "Bei dem Projekt war mir wichtig, noch mehr in die Praxis zu gehen", so Jakob.
Die Lehrlinge organisierten den Arbeitstag in der Filiale komplett allein. "Von der Vorbereitung des Projekts über Einsatzplanung bis hin zu Terminbuchungen lag alles in unserer Hand", so Auszubildende Nelly Salzer (20).
Außerdem sei auch immer ein Angestellter mit vor Ort gewesen, falls es Probleme gab.
Noch bis Mitte Juli haben die Azubis das Zepter in der Hand
Die vier wechselten täglich die Rollen zwischen Service und Beratung. "Wir haben in den letzten Wochen viel gelernt, vor allem, wie der Alltag in einer Bank funktioniert", so Larissa Köster (23).
Auch Betty Meinel (20) zieht ein positives Fazit: "Ich konnte mich als Kundenberaterin weiterentwickeln". Bis zum 19. Juli haben die vier in Harthau noch das Zepter in der Hand.
Alle begannen die Ausbildung zum Bankkaufmann bzw. zur Bankkauffrau im Herbst 2022. Im November haben sie die Abschlussprüfung und im Januar dann die mündliche Prüfung. "Wir konnten in den letzten Jahren alle Ausbildungsplätze für diesen Beruf vergeben", so Sparkassen-Sprecher Sven Mücklich (48).
Auch die IHK Chemnitz verzeichnet dazu einen positiven Trend: Waren es 2018 noch 42 Ausbildungsverträge, so stieg die Zahl bis 2023 auf 75 neue Azubis.
Titelfoto: Sven Gleisberg