"Blühende Landschaften": Dieses Ministerium ist zu schön, um wahr zu sein

Chemnitz - Gut gemacht, nur leider nicht echt: Auf dem Chemnitzer Sonnenberg gastiert derzeit das "Bundesministerium für blühende Landschaften", das mit Flyern sowie vielen Aktionen täuschend echt für den bürgernahen Austausch vor Ort wirbt. Während das Anliegen der Wahrheit entspricht, sind die dort arbeitenden Akteure lediglich Teil eines Kulturprojekts.

Als angeblicher "Bundesminister für blühende Landschaften" empfängt Daniel Theiler (41) auf dem Sonnenberg interessierte Bürger.
Als angeblicher "Bundesminister für blühende Landschaften" empfängt Daniel Theiler (41) auf dem Sonnenberg interessierte Bürger.  © Ralph Kunz

In feinem Politiker-Zwirn stellte sich Daniel Theiler (41) in einem "Begegnungsraum" am Sonntag den Besuchern als "Bundesminister" vor: "Wir sind eine oberste Bundesbehörde, die am 24. August 2018 als eigenständiges Ministerium gegründet wurde. Unser Name basiert auf einem Zitat von Helmut Kohl, der mehr blühende Landschaften in Ostdeutschland gefordert hat."

Daraus habe sich nun eine Behörde entwickelt, die in verschiedenen ostdeutschen Städten mit den Bürgern über die Stadtentwicklung seit der Wende ins Gespräch kommen wolle.

In Chemnitz suchten sie die "blühenden Landschaften" auf dem Sonnenberg: "Zum Auftakt haben wir eine blühende Sitz-Oase errichtet und weitere Aktionen wie die Verleihung der Helmut-Kohl-Rose und Comic-Sprechstunden durchgeführt", erklärte Theiler.

Durch die Verleihung der Helmut-Kohl-Rose sowie viele weitere Projekte möchte Daniel Theiler ins Gespräch mit den Chemnitzer Einwohnern kommen.
Durch die Verleihung der Helmut-Kohl-Rose sowie viele weitere Projekte möchte Daniel Theiler ins Gespräch mit den Chemnitzer Einwohnern kommen.  © Ralph Kunz

In Gesprächen habe er viel positive Resonanz erfahren - zur städtischen ÖPNV-Anbindung und vorhandenen Grünflächen. Manche seien auch skeptisch gewesen. Wohl aus Erfahrung: Wenn Politik-Versprechen allzu blumig sind, ist Vorsicht geboten.

Titelfoto: Ralph Kunz

Mehr zum Thema Chemnitz Lokal: