Chaos-Strecke Chemnitz - Leipzig: IHK und Pro Bahn machen Politik Druck

Chemnitz - Was wird aus der Chaos-Verbindung des RE 6 zwischen Leipzig und Chemnitz? Die Probleme auf der Strecke reißen nicht ab. Verspätungen, Ausfälle und Engpässe sind an der Tagesordnung. Jetzt will die IHK Chemnitz den Druck auf den Freistaat erhöhen und bringt eine Petition ins Spiel.

Der RE 6 tuckert über das Bahrebachmühlenviadukt. Dieser Abschnitt soll eingleisig bleiben.
Der RE 6 tuckert über das Bahrebachmühlenviadukt. Dieser Abschnitt soll eingleisig bleiben.  © Ralph Kunz

Jetzt reicht’s. Unter dem Titel "Ausbau Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig jetzt sicherstellen" hat die IHK Chemnitz am 23. Mai eine Petition online gestellt, die sich an den Petitionsausschuss des Landtages wendet.

Darin heißt es: "Wir fordern, dass der Sächsische Landtag im Haushalt 2025/26 ausreichend Mittel bereitstellt, um die Planungsarbeiten für die Elektrifizierung und den weitestgehend zweigleisigen Ausbau fortzusetzen."

Die IHK betont: Nur so ließen sich die dringend nötigen Kapazitäten schaffen. Die Strecke sei das zentrale Infrastrukturprojekt für die wirtschaftliche Anbindung der Region Chemnitz.

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Doch ohne gesicherte Haushaltsmittel droht das Vorhaben, seit über 25 Jahren in Planung, endgültig zu scheitern.

Markus Haubold, Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn.
Markus Haubold, Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn.  © Kristin Schmidt
Anfang Mai lud OB Sven Schulze (53, SPD, M.) zum Bahngipfel ins Rathaus, leider ohne konkrete Lösungen.
Anfang Mai lud OB Sven Schulze (53, SPD, M.) zum Bahngipfel ins Rathaus, leider ohne konkrete Lösungen.  © Maik Börner

Pro Bahn mahnt: Weitere Kürzungen "nicht mehr vertretbar"

Sebastian Drechsler (34), Sprecher der Bahninitiative Chemnitz.
Sebastian Drechsler (34), Sprecher der Bahninitiative Chemnitz.  © Kristin Schmidt

Der Fahrgastverband Pro Bahn unterstützt den Aufruf. "Solange nicht gebaut wird, ist nichts sicher. Kürzungsüberlegungen in jüngster Zeit zeigen: Wir müssen genau hinschauen und politischen Druck aufrechterhalten", erklärt Sebastian Drechsler (34), Sprecher der Bahninitiative Chemnitz.

Und meint damit die fehlende Finanzierung für Elektrifizierung und zweigleisigen Ausbau. Der Ausbau sei das "absolute Minimum", weitere Kürzungen seien "nicht mehr vertretbar", betont Markus Haubold vom Fahrgastverband Pro Bahn.

Damit wird auch Bezug auf die Kürzungen der Mittel für den Ausbau um rund 12 Millionen Euro genommen. Die Petition läuft noch bis zum 22. November.

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12.000 Unterzeichner sind nötig, damit diese von den zuständigen Behörden behandelt wird. Bislang haben rund 450 Personen unterzeichnet.

Titelfoto: Bildmontage: Ralph Kunz, Kristin Schmidt

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