Chemnitz-Becher wird zum Kulturbotschafter: Neues Mehrweg-System für die ganze Region

Chemnitz - Der "Chemnitz-Cup" macht Schule. Das Mehrweg-System, das die Stadt Chemnitz im Sommer für die Innenstadt einführte, soll ab Januar 2023 auf die gesamte Region ausgeweitet werden - dann mit Werbung für die Kulturhauptstadt. Das Interesse bei Händlern und Gastronomen ist groß, denn in Sachen Mehrweg sind sie bald in der Pflicht.

Matthias Dallinger (39) von der Kaffeerösterei Bohnenmeister hofft auf noch mehr Resonanz. Derzeit greift bei ihm nur jeder fünfte Kunde zur Mehrweg-Alternative.
Matthias Dallinger (39) von der Kaffeerösterei Bohnenmeister hofft auf noch mehr Resonanz. Derzeit greift bei ihm nur jeder fünfte Kunde zur Mehrweg-Alternative.  © Uwe Meinhold

"Unser Ziel ist es, dass der Mehrwegbecher in der ganzen Kulturregion verbreitet sein wird", sagt Sylvia Stölzel (54) von "Chemnitz City". "Dann kann man seinen Kaffeebecher in Freiberg oder Stollberg kaufen und in Chemnitz wieder abgeben."

Nach Weihnachten sollen die neuen Kulturhauptstadt-Becher ausgeliefert werden. Den ersten 40 Händlern, die sich bei "Chemnitz City" melden (Kontakt: sylvia.stoelzel@stadt-chemnitz.de), werden jeweils 50 Mehrwegbecher mit Deckel und Aufsteller kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Unterstützung bekommt die Becher-Initiative auch vom Gastro-Verband DEHOGA: "Das ist eine gute Sache, die wir gern unterstützen. Chemnitz ist bei dem Thema in Sachsen Vorreiter", sagt Geschäftsführer Axel Klein (53). "Es wird sicher nicht nur beim Becher bleiben."

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Der Hauptgrund ist ein neues Verpackungsgesetz. Es verpflichtet Unternehmen, ab 1. Januar 2023 eine Mehrweg-Alternative zu Einwegverpackungen anzubieten. Da kommt der neue Kulturhauptstadt-Becher wie gerufen - nicht nur für Gastronomen in der Chemnitzer Innenstadt.

Die Mehrwegbecher werden von einem regionalen Anbieter hergestellt.
Die Mehrwegbecher werden von einem regionalen Anbieter hergestellt.  © Uwe Meinhold
Sylvia Stölzel (54) zeigt den "Chemnitz-Cup". Ab Januar 2023 wirbt er für die Kulturhauptstadt.
Sylvia Stölzel (54) zeigt den "Chemnitz-Cup". Ab Januar 2023 wirbt er für die Kulturhauptstadt.  © Uwe Meinhold
DEHOGA-Chef Axel Klein (53).
DEHOGA-Chef Axel Klein (53).  © Uwe Meinhold

Die Kaffeerösterei "Bohnenmeister" im Wirkbau ist eines von 40 Unternehmen, die sich an der Testphase des "Chemnitz Cup" beteiligten. Inhaber Matthias Dallinger (39) zieht Bilanz: "Das sind schöne Becher, die auch angenommen werden. Die Akzeptanz muss aber noch vergrößert werden."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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