Umweltsünder in Chemnitz? Milchiger Kappelbach riecht plötzlich muffig

Chemnitz - Marita Gehrmann (57) machte bei ihrem Spaziergang am Kappelbach (Siegmar) in Chemnitz eine eigenartige Entdeckung. Aus einem Rohr floss eine weiße Flüssigkeit, die das Gewässer milchig einfärbte "und muffig riechen ließ". Waren hier Umweltsünder am Werk?

Sofort das Handy gezückt: Eine weiße Substanz floss in den Bach und färbte ihn milchig.
Sofort das Handy gezückt: Eine weiße Substanz floss in den Bach und färbte ihn milchig.  © privat

Eine Stadtsprecherin erklärte, dass die Untere Wasser- und Bodenschutzbehörde für diese Frage Gehrmanns Fotos zu Rate ziehen musste, "da aufgrund des Niederschlages und der Strömung im Bach diese Verunreinigung rasch stark verdünnt wurde".

Dementsprechend konnte die Substanz nicht identifiziert werden. "Bei dem Rohr, aus dem die Verunreinigung vermutlich herrührte, handelt es sich um den Ablauf von Niederschlagswasser (Dachflächen) sowie eine angeschlossene Drainage."

Weitere Anschlüsse an dieses Rohr werden von der Unteren Wasserbehörde gegenwärtig recherchiert und geprüft. Damit soll der Kreis möglicher Verursacher eingegrenzt werden.

Marita Gehrmann (57) entdeckte bei einem Spaziergang, dass mit dem Kappelbach etwas nicht stimmte.
Marita Gehrmann (57) entdeckte bei einem Spaziergang, dass mit dem Kappelbach etwas nicht stimmte.  © Kristin Schmidt

AfD-Stadtrat Nico Köhler (44), der von Gehrmann alarmiert wurde, lobt die Behörde für ihr schnelles Handeln. Er fordert aber eine ebenso rasche Aufklärung: "In der Nähe des Kappelbachs ist ein Naherholungsgebiet, in dem viele Kinder spielen. Liegt hier eine Umweltsünde vor, muss konsequent gegen den Verursacher vorgegangen werden."

Titelfoto: Kristin Schmidt

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