Chemnitz: Neue Erkenntnisse zum Tod des Geflüchteten Bilal J. (†31)

Chemnitz - Kehrtwende bei den Ermittlungen im Fall des Geflüchteten Bilal J. (†31). Entgegen ihrer ursprünglichen Einschätzung geht die Polizei Chemnitz jetzt von "einem nicht natürlichen Tod" aus, wie Sprecherin Jana Ulbricht (44) erklärte.

Der Libanese Bilal J. (†31) wurde wohl am Vorabend seines Todes attackiert.
Der Libanese Bilal J. (†31) wurde wohl am Vorabend seines Todes attackiert.  © Ralph Kunz

Was passiert war: Der Libanese war in der Nacht zum 19. Mai in der Sammelunterkunft in der Annaberger Straße gestorben. Mitbewohner berichteten, Bilal sei mit einer starken Verletzung am Kopf nach Hause gekommen.

Ihm soll bei einer Auseinandersetzung mit mehreren jungen Männern beim Schlossteichpavillon am Vorabend mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen worden sein. Ein weiterer Vorwurf: Medizinische Versorgung sei ihm im Flüchtlingsheim verwehrt worden.

Die Polizei sah zunächst keinen Anlass für eine strafrechtliche Ermittlung. Trotz deutlicher Verletzungen habe die Obduktion keinen Zusammenhang zum Tod des 31-Jährigen ergeben. Nun die Rolle rückwärts: Vernehmungen stehen laut Sprecherin Ulbricht an.

In dieser Flüchtlingsunterkunft in der Annaberger Straße ereignete sich im Mai ein Todesfall, der viele Fragen aufwirft.
In dieser Flüchtlingsunterkunft in der Annaberger Straße ereignete sich im Mai ein Todesfall, der viele Fragen aufwirft.  © Ralph Kunz

Bedeutet: Nun könnte die mutmaßliche Schlägertruppe auf den Verhörstuhl kommen. Auch muss der Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung durch Mitarbeiter der Unterkunft geklärt werden.

Titelfoto: Ralph Kunz

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