Immer mehr Einwohner beantragen "ChemnitzPass"

Chemnitz - Mit dem "ChemnitzPass" erhalten Geringverdiener und Menschen ohne Einkommen Ermäßigungen auf städtische Angebote wie Museen, Bäder und Bibliotheken. Die Nachfrage danach steigt deutlich.

Susanne Schaper (45), Fraktionsvorsitzende der Linken im Stadtrat.
Susanne Schaper (45), Fraktionsvorsitzende der Linken im Stadtrat.  © Kristin Schmidt

Dies ging aus einer Stadtratsanfrage der Linken hervor, auf die Sozialbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (64, parteilos) antwortete. Demnach nutzten 2023 zeitweise circa 4450 Bürger das Angebot. 2022 waren es in der Spitze "nur" 3400 Nutzer. Vor allem bei älteren Menschen und Kindern ist ein Anstieg zu beobachten.

Zudem gebe es bei Verlängerungsanträgen einen Anstieg von 65 Prozent.

"Die wachsende Nachfrage nach dem 'ChemnitzPass' zeigt, dass die Armut in Chemnitz wächst", so Fraktions-Chefin der Stadtrats-Linken, Susanne Schaper (46). Laut dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands beträgt die Armutsquote in Sachsen 16,7 Prozent. Damit nähert sich der Freistaat dem Bundesdurchschnitt (16,8 Prozent) an.

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Den "ChemnitzPass" können Einwohner der Stadt Chemnitz in Anspruch nehmen, die beispielsweise Bürgergeld erhalten. Auch Asylbewerber, die eine Wohnortzuweisung für die Stadt Chemnitz haben, können den Pass beantragen.

Die Nachfrage nach dem "ChemnitzPass" ist gestiegen. 2023 nutzten zeitweise 4450 Einwohner das Angebot.
Die Nachfrage nach dem "ChemnitzPass" ist gestiegen. 2023 nutzten zeitweise 4450 Einwohner das Angebot.  © Stadt Chemnitz

Hilfebedürftigen Kindern unter 15 Jahren wird ein "ChemnitzPass K" ausgestellt.

Titelfoto: Stadt Chemnitz

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