Dauer-Rot! Rätselraten um diese Ampel in Chemnitz
Chemnitz - "Es steht ein Pferd auf dem Flur" hieß ein Klamauk-Hit von "Klaus & Klaus". Kaum weniger ulkig wirkt eine rote Ampel mitten auf der Neefestraße in Chemnitz. Scheinbar sinnlos leuchtet sie Tag und Nacht neben der (Fahr-)Spur.
Das Chemnitzer Rotlichtviertel befindet sich nach der Autobahnabfahrt aus Richtung Zwickau. Die Ampel steht rechts in der Baustelle, direkt vor einer Absperrung. Weiterfahren wäre auch bei Grün unmöglich.
"Dauer-Rot ist keine Lösung", ruft SPD-Verkehrsexperte Jörg Vieweg (52) dem Rathaus zu. "Vielleicht will uns die rote Ampel auch sagen, dass die Verwaltung aus dem Neujahrsschlaf erwachen sollte."
Sebastian Cedel (40, Die PARTEI) meint, dass an ehemaligen Baustellen immer mal was herumstehe. "Davon lebt die Absperrindustrie."
Zur Not werde seine Partei aber ein Bekennerschreiben verfassen, denn: "Die rote Ampel ist auf jeden Fall ein Signal. Für was auch immer."
Schließlich kam aus dem Rathaus eine Erklärung für die Dauerrot-Ampel. Sie diene dem gefahrlosen Wenden von Winterdienstfahrzeugen. Ein Stadtsprecher: "Die Fahrer fahren in den abgesperrten Bereich, holen sich per Funk Grün und Rot für den übrigen Verkehr. Dann wenden sie."
Warum die Ampel nicht dauerhaft aus sei und nur auf Signal grün werde, konnte er nicht sagen.
Titelfoto: Maik Börner