Chemnitz - Mit leicht hochgezogenen Schultern und einem vorsichtigen Lächeln betritt sie die Turnhalle. Dort warten bereits Trainer, Teamkolleginnen und zahlreiche Gratulanten mit Blumensträußen: Karina Schönmaier (19) hat den bislang größten Triumph ihrer jungen Karriere errungen und wurde dafür am Dienstag feierlich geehrt.

"Unbeschreiblich! Es war wie ein Traum", erinnert sich die 19-Jährige mit einem Leuchten in den Augen an die Turn-EM Ende Mai in Leipzig.

Zwei Goldmedaillen (Sprung und Mixed-Team) und eine Silbermedaille (Team) hat die junge Sportlerin dort abgeräumt.

Lange hat Schönmaier für diesen Erfolg gearbeitet. Seit sie fünf Jahre alt ist, liebt sie das Turnen. "Ich habe als Kind viele Sportarten ausprobiert, aber das war mir alles nie genug."

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Als ihre Schwester mit dem Turnen begann, war der Weg geebnet. "Ich habe mich auch angemeldet und direkt gewusst, dass das meine Sportart ist und ich da niemals wegwill."

Ihre Vorbilder sind Turn-Weltstars wie Simone Biles (28, USA) und Rebeca Andrade (26, Brasilien). Um ihrem Traum von der großen Karriere näherzukommen, zog die gebürtige Bremerin vor drei Jahren nach Chemnitz. Bessere Trainer, bessere Turnhalle, Olympiastützpunkt.

"Eigentlich wollte ich nie von zu Hause weg", sagt sie und atmet tief ein.

"Das erste Jahr war nicht einfach für sie - weit weg von der Familie und zum ersten Mal alleine in einer Wohnung", erinnern sich Schönmaiers Trainer Tatjana Bachmayer (51) und Anatol Ashurkov (42). Mit einem stolzen Lächeln ergänzen sie: "Aber sie hat viel und hart gearbeitet und die Bausteine für den Erfolg bei der EM gelegt."

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Der nächste Schritt für Karina Schönmaier ist die Weltmeisterschaft im Oktober in Jakarta. Bis dahin wird weiter täglich trainiert.