Geheime Anlage einsatzbereit: Das passiert in Chemnitz bei einem Mega-Blackout

Chemnitz - Was in Spanien und Portugal dramatische Folgen hatte, soll in Chemnitz nicht passieren: kein Licht, kein Netz, kein ÖPNV. Ein massiver Stromausfall sorgte im Frühjahr 2025 auf der iberischen Halbinsel für absolutes Chaos. Chemnitz will dagegen vorbereitet sein: Im Ernstfall soll das Stromnetz der Kernstadt auch ohne Verbindung zum restlichen Land wieder hochgefahren werden.

Ein großer Stromausfall in Chemnitz hätte gravierende Folgen für den Verkehr. Ampeln würden ausfallen, wie hier 2023 in der Frankenberger Straße. Ein Not-Konzept soll das absolute Chaos verhindern.  © Ralph Kunz

Wie der Energieversorger "eins" mitteilt, gibt es seit Mai 2025 eine einsatzbereite Netz-Ersatzanlage. Diese soll im Ernstfall aktiviert werden.

"Sie versorgt zunächst eines der eins-Motorenheizkraftwerke mit Spannung, sodass die Gasmotoren schrittweise gestartet werden können", so der Energieversorger. Anschließend könne das Netz in Chemnitz Schritt für Schritt hochgefahren werden, heißt es.

"Die verfügbare elektrische Leistung der Motorenheizkraftwerke reicht dabei aus, um die Stromversorgung für die gesamte Kernstadt wiederherzustellen", erklärt der Versorger.

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Allerdings liegt die Betonung auf der "Kernstadt". Denn: Die nach 1990 eingemeindeten Stadtteile Euba, Kleinolbersdorf-Altenhain, Einsiedel, Klaffenbach, Mittelbach, Grüna, Röhrsdorf und Wittgensdorf werden in diesem Fall nicht durch das Motorenheizkraftwerk versorgt, da sie nicht zum Netzgebiet des eins-Netzbetreibers "inetz" gehören.

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Im Falle eines Mega-Blackouts könnte die Kernstadt von Chemnitz auch ohne Verbindung zum restlichen Land wieder Strom bekommen.  © Nicolas Armer/dpa
Im Frühjahr 2025 fiel auf der iberischen Halbinsel der Strom großflächig aus. In vielen Städten war es stockdunkel, wie hier in Santiago de Compostela.  © Mic Smith/AP/dpa

Streng geheim! Energieversorger macht keine Angaben zum Standort der neuen Ersatzanlage

Im Falle eines großen Stromausfalls wird das Motorenheizkraftwerk in Chemnitz von einer Ersatzanlage mit Strom versorgt, um die Gasmotoren schrittweise wieder zu starten.  © Jan Woitas/dpa

Der Energieversorger arbeitet laut eigenen Angaben seit 2022 an einem Notfall-Konzept. Nach zahlreichen und anspruchsvollen Tests sei die Netz-Ersatzanlage ab sofort einsatzbereit.

Wo sich diese Anlage befindet, bleibt allerdings streng geheim. "Da es sich um kritische Infrastruktur handelt, können wir keine konkreten Angaben zum Standort der Anlage machen", so der Energieversorger.

Ein derartiges Not-Konzept sei dringend notwendig, so der Versorger. Denn: "Welche weitreichenden Folgen ein Stromausfall in der heutigen, digital vernetzten Welt haben kann, hat der großflächige Blackout in Spanien und Portugal im Frühjahr 2025 wieder eindrucksvoll gezeigt", teilt "eins" mit.

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