Geheimtipps! Hier schmeckt's dem "Weinfreund" am besten
Chemnitz - Das größte Wohnzimmer der Stadt: Wenn sich Montagabend die Büdchen des Chemnitzer Weindorfs schließen, ist das beliebte Fest schon fast zur Hälfte rum. Höchste Zeit für ein paar Empfehlungen vom Kenner: TAG24 traf sich mit Francesco Karnapp (37) von den "Weinfreunden Chemnitz". Beim Markt-Spaziergang verriet der frühere "Brauclub"-Chef seine persönlichen Highlights.
Chemnitzer Weinfreunde
2019 mit einem eigenen "Cabernet Dorsa"-Rotwein ins Rennen gegangen, zog es die beiden Gastro-Originale Andreas Müller (52) und Francesco Karnapp (37) selbst hinter den "Weindorf"-Tresen. Seit vergangenem Jahr schenken sie als "Weinfreunde Chemnitz" erlesene Tropfen von Sebastian Lehmann aus Diesbar-Seußlitz (Sachsen), Karl May (Rheinhessen) und Bernhard Koch (Pfalz) aus. Lehmanns Goldriesling und sein Sachsen-"Schieler" gibt es nur bei ihnen. Letzterer hat seinen Namen übrigens aus Zeiten Augusts des Starken, der seine Traubenreste für die Fürstenschüler ("Schieler") zusammenkippen ließ. Für die diesjährigen Schüler gibt's Dornfelder und Müller-Thurgau.

Bei Triebe müllert's
Auf 14 Hektar im Elstertal reifen die Früchte des Saale-Unstrut-Weinguts Hubertus Triebe. Obwohl nicht gerade seine Lieblingssorte, empfiehlt "Weinfreund" Francesco den Müller-Thurgau: "Beim Grau- und Weißburgunder stecke ich geschmacklich im Holzfass fest. Aber der hier? Vollmundig, frisch, da biste da!"

Proschwitz und Bruschetta
Das Weingut Schloss Proschwitz ist seit über 30 Jahren für seine ausgezeichnete Scheurebe bekannt - dem "Gin Tonic der Weine", wie Francesco sagt. Doch der eigentliche Hit am Stand ist kein Wein: Auf Brot der Familienbäckerei Nomad reicht das Ehepaar Bonesky frisch zubereitetes Bruschetta, selbstgemachtes Pesto inklusive.

Gesellig mit Secco
Vorm Rathaus geht's am "Rothes Gut"-Wagen so gesellig zu wie bei den Bands, die hier spielen. "Bevor das Weinfest so groß wurde, war hier nach Feierabend Weinstammtisch", erinnert sich Betreiber Holger (52). Heute interessiere sich nur rund 10 Prozent seiner Kundschaft ernsthaft für den Wein. Für die hat er einen ganzes Hefter mit Informationen dabei. Der Rest freut sich über einen herrlichen weißen Traminer-Secco.

Riesling? Mörderisch gut!
Am Stand "Bernhard Räder" gibt es einen "Mordhohl"-Riesling - im namensgebenden Weinberg lag der Legende nach schon die ein oder andere Leiche! Schmeckt er deshalb mörderisch gut? Markt-Mann Uwe lacht vielsagend. Was ihn eher umbringt, sind die festen Öffnungszeiten ab 10 Uhr:; "Selbst die Kunden fragen uns, wer denn um diese Uhrzeit schon trinken will." Übrigens: Auch deren Sauvignon Blanc ist mordsmäßig lecker.

Das Weindorf ist noch bis 13. August täglich geöffnet.
Titelfoto: Ralph Kunz