Hier übt der Chemnitzer Polizei-Nachwuchs für den Einsatz-Ernstfall

Chemnitz - Personenkontrollen, Hausdurchsuchungen, Schlägereien, Festnahmen in der Kneipe - all das können Chemnitzer Polizeischüler im nagelneuen Ambiente üben. Die Bereitschaftspolizei weihte ihre frisch sanierten Trainingsräume in der Max-Saupe-Straße ein.

Polizeischüler kontrollieren eine Wohnung im Trainingszentrum.
Polizeischüler kontrollieren eine Wohnung im Trainingszentrum.  © Kristin Schmidt

Der unscheinbare Block 6 hat es in sich. In liebevoll eingerichteten Wohnungen stehen sogar Kunstblumen auf den Tischen. Briefkästen und ein Fahrrad vor der Tür machen einen guten Eindruck.

Doch hier wartet in Wahrheit das Böse. Ein aufgebrochenes Fenster mit Kuhfuß, Blutflecken im Schlafzimmer - in dieser Umgebung lernen aktuell 380 Polizeischüler ihr Handwerk.

1,8 Millionen Euro kosteten Sanierung und Einrichtung des 550 Quadratmeter großen Trainingszentrums. Polizeipräsident Dirk Lichtenberger (52) verwies stolz auf die Technik: "24 Kameras und 20 Mikrofone überwachen jede Aktion. Trainer überwachen aus zwei Kontrollzentren alle 20 Übungsräume und geben Anweisungen über 20 Lautsprecher."

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131 verschiedene Szenarien sind im Programm, von der Kontrolle bis zur Geiselnahme. Dabei benutzen die Polizeischüler sogenannte Rotwaffen - die fühlen sich an wie echte Pistolen, machen aber nicht einmal 'bumm'.

Auf an die Rotwaffen: Die Polizeischüler Katharina Pötschke (21), Eddy Lysk (23) und André Stelzer (26, verdeckt) bereiten sich auf die Übung vor.
Auf an die Rotwaffen: Die Polizeischüler Katharina Pötschke (21), Eddy Lysk (23) und André Stelzer (26, verdeckt) bereiten sich auf die Übung vor.  © Kristin Schmidt
Bereitschaftspolizeipräsident Dirk Lichtenberger (52) vor dem sanierten Block 6 mit dem neuen Trainingszentrum.
Bereitschaftspolizeipräsident Dirk Lichtenberger (52) vor dem sanierten Block 6 mit dem neuen Trainingszentrum.  © Kristin Schmidt
Ausbilder Steve Jesussek (38) überwacht eine Übung in der "Kneipe" an großen Bildschirmen.
Ausbilder Steve Jesussek (38) überwacht eine Übung in der "Kneipe" an großen Bildschirmen.  © Kristin Schmidt

Ausbilder und Polizeihauptmeister Steve Jesussek (38) hofft auf eine noch bessere praktische Ausbildung - und auf neuen Andrang von Polizeischülern. Die Zahl der Bewerber ging dieses Jahr um 150 zurück auf 4450.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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