Im Kopf von Schmidt-Rottluff: Neue App zum Werk des berühmten Chemnitzers
Chemnitz - Hier können User per App in Kunst eintauchen - und sie verändern: Mit der Handy-Software "Im Kopf von Karl Schmidt-Rottluff" gestalten und lernen Kunst- und Geschichtsinteressierte das Leben und Werk des gleichnamigen Chemnitzer Künstlers (1884-1976) kennen.

Die App zeigt, was Benutzer mit ihren Fingern alles anstellen können: Beim Gemälde "Gartenstraße Frühmorgens" (1906) sollen Nutzer zum Beispiel mit dem Finger als Pinsel über den Bildschirm wischen. Mit jedem Wisch wird ein Teil des Gemäldes sichtbar. Das Werk ist vermutlich in Rabenstein entstanden.
Bei der Zeichnung "Das Viadukt" (1937; Nachstellung des Viaduktes in Rabenstein) gibt es eine andere Aufgabe: "Das Bild ist erst mal dunkel. Mit dem Finger können Besucher per Leuchtpunkt Objekte finden. Also das Viadukt selbst entdecken, aber auch Malwerkzeuge von Karl Schmidt-Rottluff identifizieren, die interaktiv in das Bild eingefügt wurden", erklärt Kunstsammlungs-Mitarbeiterin Sophie Wolf (27).
"Die Zielgruppe der App sind Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene ist es interessant", erklärt Anna Peplinski (36) von der Abteilung Bildung und Vermittlung.
Es sei angedacht, dass Schüler die App im Unterricht benutzen, als Vorbereitung auf einen Museumsbesuch oder auch während des Aufenthalts im Museum.
Die App soll noch vor Ostern veröffentlicht werden



Die technische Realisierung der App wurde von einer Berliner Firma vorgenommen, während für die Inhalte die Kunstsammlungen verantwortlich sind.
"Natürlich werden in der App auch schwere Phasen aus dem Leben von Karl Schmidt-Rottluff behandelt, wie das Malverbot und die Einstufung seines Werks als 'Entartete Kunst' im Nationalsozialismus", schildert Sophie Wolf.
Die App soll somit auch der Demokratieförderung dienen. Für die Fertigstellung der Software müssen noch letzte Änderungen vorgenommen werden. Die Veröffentlichung ist vor Ostern geplant und kann dann kostenlos heruntergeladen werden.
Titelfoto: Maik Börner