"König vom Chemnitzer Sonnenberg" kauft sich ins Klein-Erzgebirge ein

Oederan/Chemnitz - Insolvenz-Gefahr gebannt: Mit dem Kauf einer Immobilie will der Chemnitzer IT-Millionär Lars Faßmann (45) das Klein-Erzgebirge retten. Für das dortige Gastronomie-Objekt hat der "König vom Chemnitzer Sonnenberg" 280.000 Euro geboten: "Damit der Verein aus den Schulden herauskommt", sagt er.

Lars Faßmann (45) verbindet Kindheitserinnerungen mit dem Themenpark.
Lars Faßmann (45) verbindet Kindheitserinnerungen mit dem Themenpark.  © Kristin Schmidt

Sturmschäden, Borkenkäfer und Corona: Das Schicksal meinte es in der vergangenen Zeit nicht gut mit der Miniaturwelt. Vergangenes Jahr trat Vereinsvorsitzender Horst Drichelt (72) an die Öffentlichkeit und bat um Spenden: "Um Neues zu schaffen und Bestehendes zu reparieren", so Drichelt damals. Die Zuwendungen von 1400 Euro waren in Anbetracht der finanziellen Schieflage jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Zweimal befand sich das Dilemma auf der Tagesordnung des Kreistages. Der Landkreis wollte das Klein-Erzgebirge jedoch nicht bezuschussen, sondern kaufen. Deutschlands ältester Miniaturpark wäre somit verstaatlicht worden. "Alleine konnte der Verein sich nicht gegen diese feindliche Übernahme wehren", sagt Faßmann.

Nun hat der Unternehmer 280.000 Euro für die dortige Gastronomie - ein Objekt, das zur Insolvenzmasse gehört - geboten. Auch wurde bereits ein Interessent für deren Betrieb gefunden, der eine bürgerliche Küche anbieten will.

Vereinsvorsitzender Horst Drichelt (72): Seit Jahrzehnten wird das Klein-Erzgebirge mit ehrenamtlichem Engagement betrieben.
Vereinsvorsitzender Horst Drichelt (72): Seit Jahrzehnten wird das Klein-Erzgebirge mit ehrenamtlichem Engagement betrieben.  © Kristin Schmidt
Mit dem Kauf der Gastronomie am Klein-Erzgebirge will der Chemnitzer Unternehmer die Miniaturwelt aus der finanziellen Krise retten.
Mit dem Kauf der Gastronomie am Klein-Erzgebirge will der Chemnitzer Unternehmer die Miniaturwelt aus der finanziellen Krise retten.  © Ralph Kunz

Gleichzeitig betont Faßmann: "Ich will nicht den Park übernehmen!" Sollte jemand sein 280.000-Euro-Angebot überbieten, freue der Unternehmer, der schon als Kind vom Klein-Erzgebirge verzaubert war, sich für den Verein. Dieser soll weiterhin, wie seit bald hundert Jahren, den Miniaturpark liebevoll durch ehrenamtliche Hand führen.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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