Kreativhaus vollendet neue Schönherrfabrik in Chemnitz: Große Mieter-Nachfrage

Chemnitz - In der Schönherrfabrik zeigt sich Chemnitz von seiner besten Seite: Es ist ein Ort zum Arbeiten und Wohlfühlen, an dem Industrie auf Kultur trifft und Geschichte als roter Faden ein ganzes Erfolgskonzept webt.

Ende in Sicht: Das letzte Gebäude der Schönherrfabrik steht kurz vor seiner Fertigstellung.
Ende in Sicht: Das letzte Gebäude der Schönherrfabrik steht kurz vor seiner Fertigstellung.  © Ralph Kunz

Das rund 82.000 Quadratmeter große Areal des ehemaligen Webstuhlbaus gehört zu den ältesten Industriestandorten der Stadt. Nach 24 Jahren Stück-für-Stück-Sanierung sind hier 106 Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern angesiedelt. Nun steht das letzte und größte Gebäude kurz vor der Vollendung.

"Im Kreativhaus haben wir das Prinzip, so viel Altes wie möglich zu erhalten oder wiederzuverwenden, auf die Spitze getrieben", sagt Steve Tietze (44), der Geschäftsführer der Schönherr WEBA GmbH.

Die alten gusseisernen Fenster finden sich als Fassadenschmuck, Raumteiler oder Garderobe wieder. Ausgediente Blechtonnen fungieren als Lampenschirme und Gitterboxen als Sitzmöbel.

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Das 6000 Quadratmeter große Gebäude, das zu DDR-Zeiten die Lehrlingsausbildung des Webstuhlbaus beherbergte, wurde im bewährten Konzept nach den Wünschen der Mieter ausgebaut. Nur das Dachgeschoss ist noch frei.

Bunte Kacheln zieren die Außentreppe des Gebäudes Nummer 8.
Bunte Kacheln zieren die Außentreppe des Gebäudes Nummer 8.  © Ralph Kunz
Im Haus 40 wartet nur noch das Dachgeschoss auf seine Renovierung.
Im Haus 40 wartet nur noch das Dachgeschoss auf seine Renovierung.  © Ralph Kunz

Große Nachfrage: "Wir haben mittlerweile Wartelisten für Interessenten"

Steve Tietze (44), Geschäftsführer der Schönherr WEBA GmbH, freut sich über die Sanierung.
Steve Tietze (44), Geschäftsführer der Schönherr WEBA GmbH, freut sich über die Sanierung.  © Ralph Kunz

"Es gibt eine hohe Identifikation unserer Mieter mit den Flächen, weil sie sie mitgestalten können. Viele Firmen arbeiten auch untereinander zusammen. Da ist ein eigener Mikrokosmos entstanden", so Tietze.

Als 1998 der Startschuss für die Sanierung fiel, war daran nicht zu denken. "Die Gebäude waren ruinös, etliches wurde abgerissen, anderes entkernt, entmüllt."

Weil es an Eigenkapital mangelte, verkaufte die WEBA 11.000 Quadratmeter an die GGG. Das Grundstück, auf dem auch ein ehemaliges Verwaltungsgebäude steht, wurde vor kurzem zurückgekauft.

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Die Belebung ist geplant: "Wir haben mittlerweile Wartelisten für Interessenten, die nach bestimmten Flächen bei uns suchen", sagt Tietze.

Titelfoto: Ralph Kunz

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