Krebspatient läuft nach robotischer Wirbelsäulen-OP bei Gebirgslauf mit
Chemnitz/Zittau - Diese Geschichte macht Mut! Krebs-Metastasen an der Wirbelsäule drohten Jörg Seifert (66) die Bewegungsfähigkeit zu rauben. Acht Wochen nach einer Operation am Klinikum Chemnitz lief er beim Zittauer Gebirgslauf mit.
Schon 2014 erhielt Seifert die Diagnose Prostatakrebs. Jahre später kehrte die Krankheit mit Metastasen zurück. Trotz Bestrahlungen stieg die Eiweißmenge im Blut weiter an.
Als sich seine Rückenschmerzen massiv verschlimmerten, zeigte sich: Eine Metastase klemmte das Rückenmark gefährlich ein.
Das Klinikum Chemnitz sollte helfen: Nach Beratung in einer Tumorkonferenz entschieden sich die Ärzte zur Operation. In einem über vierstündigen Eingriff entfernten Neurochirurgie-Chef Matthias Kirsch und Oberarzt Thomas Dickel mithilfe modernster Robotertechnik eine fünf Zentimeter große Metastase.
Ein Bildgebungsroboter lieferte während der OP dreidimensionale Aufnahmen, ein chirurgischer Roboterarm ermöglichte höchste Präzision.
Schon fünf Wochen nach der OP trainierte Seifert wieder im Fitnessstudio. "Ich gehe tanzen, joggen, eisbaden, schwimmen, Rad fahren und wandern, um den Kopf freizuhalten", sagt er.
Acht Wochen nach dem Eingriff lief er zwölf Kilometer beim Zittauer Gebirgslauf, später folgte der Firmenlauf in Görlitz. Rente? Könnte er längst beantragen. Will er aber nicht. "Ich mache noch ein bisschen weiter. Ich muss immer etwas zu tun haben."
Derzeit kommt Seifert noch alle drei Monate zur Kontrolle ins Klinikum. Es gibt keine Anzeichen für einen Rückfall. Das einzige Überbleibsel der Krankheit: eine Narbe an seinem Rücken.
Titelfoto: Bildmontage: LausitzNews.de / Jens Kaczmarek, Klinikum Chemnitz
