Mega-Sperrung in Chemnitz: Hier fahren wochenlang Busse statt Züge

Chemnitz - Bahnfahrer brauchen in den kommenden Wochen starke Nerven: Weil umfangreiche Bauarbeiten am Chemnitzer Viadukt durchgeführt werden, rollen bis Mitte Dezember keine Züge mehr über die Bahnbrücke. Fahrgäste müssen in SEV-Busse umsteigen - und einmal quer durch Chemnitz fahren.

Das Chemnitzer Viadukt an der Annaberger Straße wird bald fertiggestellt. Zuvor muss die Brücke allerdings komplett gesperrt werden. Heißt: Statt Züge rollen SEV-Busse durch Chemnitz. (Archivbild)
Das Chemnitzer Viadukt an der Annaberger Straße wird bald fertiggestellt. Zuvor muss die Brücke allerdings komplett gesperrt werden. Heißt: Statt Züge rollen SEV-Busse durch Chemnitz. (Archivbild)  © Ralph Kunz

Betroffen ist der RE 3 (Dresden - Chemnitz - Hof) und die RB 30 (Dresden - Chemnitz - Zwickau). Ab dem 25. September und bis zum 19. Dezember ist die Strecke zwischen Chemnitz Hauptbahnhof und Chemnitz-Siegmar gesperrt.

Heißt: Fahrgäste müssen in Chemnitz Hauptbahnhof beziehungsweise in Chemnitz Siegmar aus dem Zug steigen und werden mit Bussen weitergefahren. Dadurch dauert eine Fahrt mit dem Regionalexpress von Dresden nach Zwickau genau eine Stunde länger.

"Am Bahnhof Chemnitz-Siegmar werden täglich von 4 Uhr bis 22 Uhr Service-Mitarbeitende zur Verfügung stehen", kündigt die Bahn an.

Achtung: Rollstuhlfahrer sollen sich vor ihrer Reise bei der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) melden, da der nächste barrierefreie Haltepunkt erst in Hohenstein-Ernstthal ist.

Bislang fuhren die Züge auf einem Gleis über die Brücke. Doch dieses soll nun auch ausgetauscht werden. Ab 25. September geht's los.
Bislang fuhren die Züge auf einem Gleis über die Brücke. Doch dieses soll nun auch ausgetauscht werden. Ab 25. September geht's los.  © Kristin Schmidt
Wer von Dresden nach Zwickau oder Hof fahren möchte, muss künftig am Chemnitzer Hauptbahnhof in einen SEV-Bus umsteigen.
Wer von Dresden nach Zwickau oder Hof fahren möchte, muss künftig am Chemnitzer Hauptbahnhof in einen SEV-Bus umsteigen.  © Kristin Schmidt

Bauarbeiten am Chemnitzer Viadukt gehen in finale Phase

Die Sanierung des Chemnitzer Viaduktes ist das Mega-Projekt des Chemnitzer Bahnbogens. Bis 2025 wird die Brücke auf den neusten Stand der Technik gebracht.
Die Sanierung des Chemnitzer Viaduktes ist das Mega-Projekt des Chemnitzer Bahnbogens. Bis 2025 wird die Brücke auf den neusten Stand der Technik gebracht.  © Kristin Schmidt

Grund für die Mega-Sperrung ist die umfangreiche Sanierung des Chemnitzer Viaduktes. Die Bauarbeiten gehen nun in die finale Phase.

Bis Mitte Dezember erneuert die Bahn das zweite Gleis der Brücke. Dazu wird das alte Gleis herausgerissen und neu verlegt. Zusätzlich werden Bauarbeiten an den Oberleitungen durchgeführt. Auch Lärmschutzwände werden aufgestellt.

Die Sanierung des Chemnitzer Viaduktes ist das Mega-Bahnprojekt des Chemnitzer Bahnbogens.

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Bis 2025 sind die Bauarbeiten an der Brücke abgeschlossen. Bis 2026 soll dann der komplette Chem­nit­zer Bahn­bo­gen fertiggestellt sein.

Insgesamt wurden mehrere Bahnhöfe, die Schienen und Oberleitungen saniert.

Das Ziel der Bauarbeiten: Die Strecke auf einen modernen Stand zu bringen - und schnellere Geschwindigkeiten möglich zu machen. Künftig sollen Züge mit bis zu 160 km/h über die Gleise zischen.

Der Chemnitzer Bahnbogen wird bis 2026 komplett saniert. Haltepunkte wurden saniert, wie hier der Chemnitzer Südbahnhof.
Der Chemnitzer Bahnbogen wird bis 2026 komplett saniert. Haltepunkte wurden saniert, wie hier der Chemnitzer Südbahnhof.  © Ralph Kunz

Damit soll eine Zugfahrt von Dresden nach Hof etwa 50 Minuten schneller sein.

Titelfoto: Ralph Kunz, Kristin Schmidt

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