Ohne Pyro und Böller in Chemnitz: Brühl-Anwohner wollen stilles Feuerwerk
Chemnitz - Alternativen statt Verbieten: Das ist das Motto der Anwohner am Brühl in Chemnitz. Seit dem heutigen Freitag wird fleißig an einem Netz aus tausenden LEDs gebastelt, die dann statt eines lauten Feuerwerks ein stilles sogenanntes "Silent Feuerwerk" nachahmen sollen.
"Wir Bewohner am Brühl haben ein eher zwiegespaltenes Verhältnis zum Feuerwerk. Weil es ist einfach unglaublich laut, dreckig und qualmt", so Ideenbringer Holm Krieger (48).
Geplant ist ein Netzwerk aus insgesamt 3000 LEDs an die Hauswand des Brühl 61 anzubringen. Per Computer werden diese dann so gesteuert, dass sie im Dunkeln wie ein Feuerwerk aussehen, nur eben ohne Krach und Dreck.
"Ich habe das Ganze letztes Jahr im Maker-Space 'Sternenlabor' in Plauen gesehen. Die Leute hier fanden die Idee auch sehr einleuchtend, dass man mal was macht, was nicht mit Verbot zu tun hat, sondern auch wirklich eine Alternative aufzeigt", berichtet Krieger.
Holm Krieger ist selbst Anwohner vom Brühl und setzt sich seit Jahren für die Wiederbelebung des Boulevards ein. So hat er sich unter anderem auch um die Förderung des Herzensprojekts gekümmert.
Zusammen mit der "Kreativachse" und der "Bürgerplattform Chemnitz Mitte" konnten die Materialkosten von 4000 Euro durch Fördergelder gestemmt werden.
Wer sich anschauen möchte, wie das Netzwerk gebaut wird oder selber mitbasteln möchte, kann am morgigen Samstag noch ab 10 Uhr zum Brühl 61 kommen. Dort wird das "Silent Feuerwerk" dann auch am Sonntag schon von 23 Uhr bis 1 Uhr laufen.
Titelfoto: Kristin Schmidt