Polizeieinsatz sorgt für Aufsehen in Chemnitzer Markthalle - so geht es nun weiter

Chemnitz - Am Sonntag schließt die Hallenkunst in der Chemnitzer Markthalle. Während sich die Veranstalter über reges Interesse freuen, wird die Ausstellung von einem Polizei-Einsatz überschattet. Doch geschadet hat das der Schau nicht.

Die Kuratoren der "Hallenkunst" sind Aileen Middel (55) und Rene Kästner (47).  © Uwe Meinhold

"Wir sind zufrieden und wollen am Finalwochenende noch die Zahl von 30.000 Besuchern knacken", bilanziert Veranstalter Rene Kästner (47).

"Wir hatten gerade im September noch einmal einen hohen Besucherstrom."

Die Negativschlagzeilen seien ihm sehr unangenehm, hätten aber keine Auswirkungen gehabt.

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Polizei beschlagnahmt Kunstinstallation

Die Ausstellung "Hallenkunst" zeigt noch bis morgen die Entwicklung von Graffiti und Subway Art.  © Uwe Meinhold

Vor zwei Wochen war eine Installation beschlagnahmt worden, weil Anfang des Jahres ein Teil davon angeblich von der Hamburger Hochbahn (Typ DT3) gestohlen wurde. Medien hatten bundesweit darüber berichtet.

Die Hochbahn AG hatte Strafanzeige gestellt. Und: "Ein Mitarbeiter der Hochbahn hat in der Folge im sozialen Web Ausschau gehalten, ob das Frontteil auf einschlägigen Portalen auftaucht", so das Unternehmen auf TAG24-Anfrage.

"Und im August war es so weit. Er ist sich sicher, das entwendete Fahrzeugteil wiedererkannt zu haben." In der Hallenkunst.

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Konkret geht es um die Kunstinstallation "Rage Against The Machine 1/2". Es zeigt die Front einer Hochbahn, ebenfalls Typ DT3.

Ermittlungen laufen

In der Chemnitzer Markthalle hatte die Hallenkunst am 28. August ihre Tore geöffnet.  © Uwe Meinhold

Der Fall landete bei der Polizei, das Fahrzeugteil wurde beschlagnahmt und abmontiert. Dazu kassierten die Beamten laut Hallenkunst auch begleitende Frachtpapiere aus dem Jahr 2023.

René Kästner: "Der Diebstahlverdacht konnte zwar rasch entkräftet werden, dennoch scheint das Hauptinteresse der Ermittlungen weniger der Herkunft der Frontteile zu gelten – sondern vielmehr der Identität des Künstlers."

Woran es am Ende liegt, ist noch unklar. Aktuell laufen die Ermittlungen zum Fall, teilte die Staatsanwaltschaft Hamburg mit. Sie hält sich wegen des laufenden Verfahrens bedeckt.

Allerdings prüfe sie, ob es sich bei dem beschlagnahmten Objekt um ein entwendetes Frontteil eines Triebwagens handele.

"Bislang gibt es jedenfalls keine zureichenden Anhaltspunkte dafür, dass es sich bei dem Objekt um eine Nachbildung handelt."

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