Preis-Hammer für eins-Kunden in Sachsen: Strom und Gas ab 2023 bis zu 86 Prozent teurer

Chemnitz - Ab Januar müssen Verbraucher in Chemnitz und Südwestsachsen für Strom und Gas sehr viel tiefer in die Tasche greifen. Betroffen ist vor allem die Grundversorgung. So muss ein Zwei-Personen-Haushalt pro Jahr rund 1600 Euro mehr berappen.

eins energie habe versucht die Preissprünge mit bewährten, strategischen Beschaffungsprozessen so weit es ging abzumildern.
eins energie habe versucht die Preissprünge mit bewährten, strategischen Beschaffungsprozessen so weit es ging abzumildern.  © Uwe Meinhold

Aufgrund der Krisensituation hat sich lange angedeutet, dass Versorger an der Preisschraube drehen müssen. eins energie hat für Zehntausende Kunden nun die Hammer-Preisliste vorgelegt. Kurz gesagt: Die Preise für Strom in der Grundversorgung verdoppeln sich.

"Die stark gestiegenen Beschaffungspreise, Abgaben und Umlagen sowie höhere Netzentgelte, machen eine Preisanpassung unausweichlich", teilte eine Eins-Sprecherin mit.

Je nach Versorgungsart und Laufzeit fallen die Erhöhungen unterschiedlich aus. Bei einem Stromverbrauch von 1800 Kilowattstunden im Jahr (Ein- bis Zwei-Personen-Haushalt) steigen die Kosten um 26,97 auf 52,92 Cent pro Kilowattstunde (brutto). Macht unterm Strich 501,80 Euro mehr pro Jahr (86 Prozent rauf).

Betroffene Kunden werden zeitnah schriftlich über die neuen Preise benachrichtigt.
Betroffene Kunden werden zeitnah schriftlich über die neuen Preise benachrichtigt.  © co2online gGmbH

Auch Gas-Preise steigen

Ihr reichen die aktuellen Entlastungspakete der Bundesregierung nicht: Susanne Schaper (44, Linke).
Ihr reichen die aktuellen Entlastungspakete der Bundesregierung nicht: Susanne Schaper (44, Linke).  © Uwe Meinhold

Ähnlich explodieren die Preise beim Gas. Für einen Verbrauchsfall von 15.000 Kilowattstunden im Jahr (Zwei-Personen-Haushalt) steigen die Arbeitspreise der Grundversorgung um 7,79 auf 17,19 Cent pro Kilowattstunde. Macht 1173,64 Euro mehr im Jahr - für Strom und Gas also rund 1675 Euro.

Schockiert über die Zahlen ist DGB-Kreisgeschäftsführer Ralf Hron (56): "Die Dramatik ist kaum zu überbieten. Vor allem auf Niedriglöhner werden Probleme zukommen, weniger für Hartz-IV-Empfänger. Wir werden genau beobachten, ob die Hilfsmaßnahmen der Regierung schnell greifen und ob sich Eins Energie an das Versprechen hält, mit den Kunden umsichtig umzugehen."

Für die Linken-Vorsitzende Susanne Schaper (44) zeigen die Preise, "dass die Entlastungspakete der Regierung nicht reichen. Wer Armut verhindern will, muss sich jetzt etwas einfallen lassen."

DGB-Kreisgeschäftsführer Ralf Hron (56) schaut besorgt auf Geringverdiener.
DGB-Kreisgeschäftsführer Ralf Hron (56) schaut besorgt auf Geringverdiener.  © Ralph Kunz
Die Strompreise steigen für einen Zwei-Personen-Haushalt in der Grundversorgung im Jahr um 86 Prozent.
Die Strompreise steigen für einen Zwei-Personen-Haushalt in der Grundversorgung im Jahr um 86 Prozent.  © imago/ShotshopUwe

SPD-Bundestagsabgeordneter Detlef Müller (58) sieht "eine bittere Entwicklung, die jeden trifft – Starke, Schwache und Unternehmen".

Titelfoto: imago/ShotshopUwe Meinhold

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