Rekordeinnahmen durch Chemnitzer Blitzer: Raser zahlen 20.500 Euro pro Tag
Chemnitz - Teure Fotos: Die Stadt Chemnitz nahm 2023 mit zuletzt 13 stationären Blitzern, drei Trailern und mobiler Überwachung 7,47 Millionen Euro bei 177.300 Verstößen ein. Ein Plus von einer halben Million Euro. Das sind 486 Blitzerfotos und 20.500 Euro pro Tag.
Die Verwaltung muss ständig Neues bieten, um schnelle Fahrer zu erwischen. So sind ältere Tempoblitzer wie am Südring oder Frankenberger Straße weg. Dafür gibt es neue Starenkästen, die ihr Geld locker wieder einspielen.
An der Spitze steht der kombinierte Tempo- und Rotlichtblitzer an der Zschopauer Straße. Er löste im Vorjahr gut 13.000-mal aus. Der jüngste Tempoblitzer in Mittelbach schaffte in einem halben Jahr sogar 7550 Bilder. Dagegen schrumpfte der einstige Rekordblitzer in der Kalkstraße von 14.400 Fotos in neun Monaten 2021/22 auf 837 im gesamten Jahr 2023.
Die Stadt änderte deshalb ihre Taktik. Die sieben reinen Rotlichtblitzer sind abgeschaltet und werden abgebaut. "Das Ordnungsamt setzt seit 2023 auf den Einsatz von zur kombinierten Überwachung von Rotlichtverstößen und Geschwindigkeitsüberschreitungen entwickelten Geräten."
Und die Stadt setzt mehr und mehr auf flexible Überwachung. 145.500 Raser erwischte das Rathaus mit mobilen Geräten, davon 51.500 mit drei Trailern. 2,33 Millionen Euro nahm die Stadt mit Parkknöllchen ein.
FDP-Stadtrat Jens Kieselstein (43) findet die Überwachung der Verkehrsregeln richtig. Aber er fordert ein anderes System, "die Einrichtung tempoüberwachter Zonen mit Vorwarnung". Kieselstein denkt an TU oder Weststraße. "Schilder warnen, dass hier geblitzt werden kann. Das könnte zu mehr Vorsicht beitragen."
Titelfoto: Maik Börner (3)