Sächsische Auswanderin außer Lebensgefahr: Glück im Unglück auf der Vulkaninsel

Von Thomas Gillmeister

La Palma (Spanien)/Chemnitz - 50 Kilometer trennen Angelika Nolte (63) vom ausgebrochenen Cumbre Vieja auf La Palma. Und doch krempelte der Vulkan das Leben der sächsischen Auswanderin komplett um.

Asche und Rauch stößt der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma aus.
Asche und Rauch stößt der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma aus.  © DPA

Eigentlich verbringt Angelika auf ihrer Finca bei schönem Wetter jede Nacht draußen, um auch im Schlaf ganz nah an der Natur zu sein. Aber seit dem 19. September ist alles anders - weil da der Cumbre Vieja ausbrach.

Seitdem überschattet die Lavaasche alles, macht das Schlafen unter freiem Himmel unmöglich. "Die Asche legt sich wie ein schwarzer Teppich über den Garten, dringt in jede Ritze des Hauses, das Atmen fällt schwer", beschreibt Angelika.

Doch sie weiß, dass sie trotzdem Glück im Unglück hat. Denn ihre kleine Finca liegt im Nordwesten der Insel, rund 50 (sichere) Kilometer vom lavaspuckenden Vulkan entfernt. Dessen Lavaströme rissen bisher rund 2000 Häuser mit sich.

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"Rund um die Uhr höre ich ein gewittriges Donnergrollen", erzählt Angelika. "Die Erde bebt laufend."

Chemnitzerin wohnt seit 2018 auf La Palma

Es hätte schlimmer kommen können für Angelika Nolte (63). Von der Lava wurde sie verschont, vom Ascheregen nicht.
Es hätte schlimmer kommen können für Angelika Nolte (63). Von der Lava wurde sie verschont, vom Ascheregen nicht.  © privat

2018 wanderte die ehemalige Chemnitzerin nach La Palma aus, um dort ein neues Leben zu beginnen.

Die Veganerin ernährt sich überwiegend von Früchten und Gemüse aus ihrem Garten. Sie ist mit sich im Reinen, trotz der Achterbahnfahrten, die sie seitdem auf der beliebten Ferieninsel durchmacht.

Erst blieben coronabedingt die Urlauber weg. Im vergangenen Jahr brach ein verheerender Waldbrand aus. Die Flammen fraßen sich gefährlich nah an Angelikas Anwesen heran, konnten jedoch im letzten Augenblick gelöscht werden.

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Nun lebt sie im Takt des lavaspuckenden Vulkans und hofft, dass er bald zur Ruhe kommt. Die findet Angelika vor allem bei Klangschalenmeditationen, mit denen sie auch Vulkanopfern versucht zu helfen, damit sie wieder zur inneren Mitte gelangen.

Titelfoto: DPA, privat

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