Schilder-Wirrwarr und rasende Eltern: Chemnitzer Polizei kontrolliert am ersten Schultag
Chemnitz - Für die neuen Abc-Schützen war am heutigen Montag der erste Schultag. Zeit für eine Polizeikontrolle vor der Grundschule Röhrsdorf in Chemnitz.

Hier zeigte sich: Die größte Gefahr für die Kleinen geht oft von den eigenen Eltern aus. "Zu schnell und Schulkinder im Auto. Wenn wir dann fragen, heißt es meist: 'Keine Zeit'", klagte Polizeihauptmeister Mario Uhlmann (56).
Er und seine Kollegen kontrollierten am Montagmorgen Autos auf der Limbacher Straße vor der Grundschule Röhrsdorf. "Einige Fahrer rettete die rote Ampel", wusste Polizeiobermeister Rico Müller (48) am Messgerät "TruSpeed".
Andere traten aufs Gas. Wie eine Mutter (48) mit Schulkind im VW Golf. Gemessen mit 48 Sachen in der 30er-Zone gab sie zu, weitere Kinder einzusammeln, um sie zur Schule in Limbach-Oberfrohna zu bringen. Einsicht zeigte sie kaum. Darum kassierte Polizeihauptmeisterin Kati Blachut (48) 50 Euro Ordnungsgeld.
Ein Problem in Röhrsdorf sind die verwirrenden Tempo-Schilder. Mal gilt 30 von 7 bis 16 Uhr, mal von 7 bis 9 und 12 bis 16 Uhr, mal 50, mal Dauer-30. Ein Vater lobte die Kontrolle, kritisierte aber die Schilder: "Stadt und Ortschaftsrat sollten sich zu einer klaren Lösung durchringen."

Wie nötig Lösungen sind, zeigt eine Statistik der Polizeidirektion Chemnitz: Im Vorjahr wurden 257 Kinder bei Unfällen verletzt - Tendenz steigend.
Titelfoto: Ralph Kunz