Busse zu voll! Busfahrer lassen Chemnitzer Schulkinder stehen

Chemnitz/Burgstädt - Unhaltbare Zustände im Schulbusverkehr. Wittgensdorfer Kinder, die in Burgstädt zur Schule gehen, bleiben immer wieder an den Haltestellen stehen, weil die Busse zu voll sind. Eltern toben, der Ortschaftsrat ist alarmiert.

Ärger um Schulbusse in Wittgensdorf: Der Schienenersatzverkehr nimmt nicht alle Kinder mit. Viele müssen warten.
Ärger um Schulbusse in Wittgensdorf: Der Schienenersatzverkehr nimmt nicht alle Kinder mit. Viele müssen warten.  © Sven Gleisberg

Das Problem ist der Schienenersatzverkehr nach Burgstädt wegen einer Baustelle. Je ein Bus zwischen Oberer Bahnhof Chemnitz-Wittgensdorf und Bahnhof Burgstädt um 6.56 Uhr und 13.41 Uhr reicht nicht bei bis zu 150 Kindern.

"Meine beiden Kinder blieben schon öfter an der Haltestelle stehen. Manchmal mit 30 anderen Kindern", sagt Antje Köhler (47). "Das hängt von den Fahrern ab. Einige nehmen mit, was geht. Andere schließen nach 80 Kindern die Türen und fahren los."

Folge: Kinder rufen beim "Eltern-Taxi" an, warten eine Stunde auf den Regio-Bus oder laufen sechs Kilometer nach Hause. Katrin Schlegel (55) schimpft: "Es ist für die Kinder belastend, entweder nicht mitfahren zu dürfen oder wie die Heringe im Bus eingequetscht zu sein."

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Schlegel bat Mitte Mai schriftlich bei der City-Bahn um einen größeren oder zweiten Bus. Antwort des Kundenservice: Die Bitte werde geprüft - aber "Busfahrer sind ein rares Gut".

Der Zugverkehr nach Burgstädt ruht wegen einer Gleisbaustelle.
Der Zugverkehr nach Burgstädt ruht wegen einer Gleisbaustelle.  © Sven Gleisberg

City-Bahn will die Probleme klären

Antje Köhler (47) und Jens Schubert (41) ärgern sich am Oberen Bahnhof über zu kleine Busse.
Antje Köhler (47) und Jens Schubert (41) ärgern sich am Oberen Bahnhof über zu kleine Busse.  © Sven Gleisberg

Im Juni wiederholte Vize-Ortsvorsteherin Jana Gora (47, CDU) die Bitte. Antwort der City-Bahn: "Leider kann das Busunternehmen keinen Gelenkbus oder zweiten Bus einsetzen."

Jana Gora nennt die Lage "blöd" und fordert, "auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen". Inzwischen seien wieder Kinder stehen geblieben.

Ein Sprecher der City-Bahn will die Probleme klären, weiß aber, dass "Kapazitäten bei Busunternehmen erschöpft" seien.

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Er sagt: "Wir versuchen, ab Montag bis zu den Ferien in den Stoßzeiten zwei Busse einzusetzen."

Titelfoto: Sven Gleisberg

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