Tuberkulose: Lebensbedrohliche Krankheit in Chemnitz nachgewiesen!
Chemnitz - In Chemnitz wurden mehrere Tuberkuloseinfektionen festgestellt.
Wie die Stadt am Freitagnachmittag mitteilte, ist bei einer Praktikantin in einem Chemnitzer Pflegeheim eine offene Lungentuberkulose festgestellt worden.
Die Kontakte der Pflegeschülerin wurden ermittelt und untersucht. Das betrifft aktuell insgesamt 75 Personen, Bewohner und Personal des Pflegeheims (insgesamt 46 Personen) sowie auch Mitschüler und Lehrer der Pflegefachschule (insgesamt 29 Personen). Das Gesundheitsamt Annaberg untersucht weitere 14 Personen.
Da Tuberkuloseinfektionen frühestens acht bis zwölf Wochen nach der Ansteckung im Blut nachgewiesen werden können, sollen weitere Kontrollen im Februar beziehungsweise März stattfinden.
"Bei den ersten Untersuchungen wurden bisher 23 Tuberkuloseinfektionen festgestellt, davon 19 an der Pflegeschule und vier im Pflegeheim. Bei sechs Personen wurde ein kontrollbedürftiger Befund erhoben, alle anderen Testergebnisse sind bislang negativ. Eine Person wurde mit Tuberkuloseverdacht zur weiteren Diagnostik in eine Klinik eingewiesen", so die Stadt weiter.
Bis Röntgenergebnisse vorliegen oder auch bei einem auffälligen Befund, bekommen die Pflegeschüler ein Betretungsverbot für Pflegeeinrichtungen.
Tuberkulose gehört zu den am häufigsten verbreiteten Infektionskrankheiten
Die Tuberkulose gehört zu den meldepflichtigen und am häufigsten verbreiteten Infektionskrankheiten. Es muss also eine Meldung an das zuständige Gesundheitsamt erfolgen, sobald eine Erkrankung vorliegt.
Das Gesundheitsamt untersucht dann den Fall. Wenn nötig, werden Kontaktpersonen ermittelt, kontaktiert und untersucht.
Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge erkranken jährlich circa zehn Millionen Menschen an Tuberkulose. In Deutschland gibt es die wenigsten Erkrankungen.
Im vergangenen Jahr wurden für Chemnitz insgesamt 32 Tuberkuloseerkrankungen gemeldet. Darunter waren sechs Kinder, fünf der erwachsenen Patienten sind verstorben.
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Meinhold, Robert Koch-Institut Holland