Umfrage zeigt: Chemnitzer wollen keinen Pavillon in diesem Park
Chemnitz - Der Frei-Otto-Park in Chemnitz-Siegmar soll aufgehübscht werden. Die Stadt Chemnitz fragte daher Anfang des Jahres die Bürger bei einer Online-Umfrage, ob in der Anlage ein Pavillon entstehen soll. Das Ergebnis wurde nun veröffentlicht: Die Chemnitzer wollen keinen Pavillon!

Bis zum Kulturhauptstadtjahr 2025 soll die Anlage zwischen Rosmarinstraße und Zwickauer Straße schöner gemacht werden. Dafür standen drei Gestaltungs-Varianten zur Auswahl.
Im Fokus stand dabei ein Pavillon, der an den berühmten Architekten Frei Otto (1925 - 2015) erinnern sollte.
Doch die etwa 3000 Teilnehmer entschieden sich mehrheitlich für eine Variante, bei der kein Pavillon gebaut wird. Lediglich Stadtmöbel und Informationsobjekte zu Frei Otto werden nun aufgestellt. Bis 2025 soll der Park damit aufgehübscht werden.
Wie die Stadt mitteilt, wurde die Pavillon-Umfrage rege genutzt. "Das zeigt, dass ein Angebot zur Mitbestimmung für die Bürgerinnen und Bürger wichtig ist und auch künftig durchgeführt wird", heißt es dazu.
"Im Zuge des Kulturhauptstadtprozesses und der dadurch möglichen Gestaltung der ausgewählten Interventionsflächen ist die Beteiligung von Akteur:innen und Bürger:innen vor Ort eine zentrale Zielstellung und Basis für das Gelingen der Projekte", so die Stadt.

Das war Frei Otto

Im Jahr 2016 beschloss der Chemnitzer Stadtrat, den Park in Siegmar zum "Frei-Otto-Park" zu taufen. Frei Otto ist einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts, er wurde in Chemnitz geboren.
Seine bekanntesten Werke sind spektakuläre Dachkonstruktionen: das durchsichtige Zeltdach des Münchner Olympiastadions (1972), gemeinsam mit Kollegen der japanische Pavillon auf der Expo in Hannover (2000) und das Spinnennetzdach über dem Deutschen Zeltpavillon für die Weltausstellung in Montreal (1967).
Bis zu seinem Tod im Jahr 2015 war Otto noch als Architekt in Leonberg (bei Stuttgart) tätig.
Titelfoto: Sven Gleisberg, Visualisierung: Freier Architekt Falko Hensel