Vom Abriss- zum Vorzeigeprojekt? Gestaltungs-Streit ums Chemnitzer Viadukt

Chemnitz - Erst sollte das Viadukt über der Annaberger Straße in Chemnitz abgerissen und eine neue Brücke gebaut werden. Dann regte sich Widerstand aus der Bevölkerung.

Von der Beckerstraße aus erkunden Besucher am Tag des offenen Denkmals die Baustelle des Chemnitzer Viaduktes.
Von der Beckerstraße aus erkunden Besucher am Tag des offenen Denkmals die Baustelle des Chemnitzer Viaduktes.  © Maik Börner

Mittlerweile wird das Chemnitzer Denkmal saniert und ist elementarer Bestandteil der Kulturhauptstadt. Doch die neusten Pläne der Deutschen Bahn (DB) machen womöglich einen Strich durch diese Rechnung.

So wandte sich jüngst Johannes Rödel (54), Vorsitzender des Viadukt-Vereins, an die Öffentlichkeit: "Die DB will mit der Durchsetzung eigener Vorstellungen Tatsachen schaffen, die gravierenden Einfluss auf die Gestaltung des Umfeldes des Chemnitzer Viaduktes hätten."

So sei nicht nur geplant, das Viadukt zu umzäunen und von den Außenflächen (die als Teil des Projekts gestaltet werden sollten) abzuschneiden. Zudem gebe es auch das Vorhaben, die Flächen unter dem Bauwerk und in einer Breite von jeweils fünf Metern beidseits des Denkmals zu bepflastern und die Grünflächen somit zu versiegeln.

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Dies steht laut Rödel im völligen Gegensatz zu ursprünglichen Plänen für die 2025-Fläche: In einem breiten Beteiligungsverfahren mit Bürgern wurden Ideen entworfen, wie man diese nutzen sowie sichtbar und erlebbar machen könnte.

Johannes Rödel (54), Vorsitzender des Viadukt-Vereins
Johannes Rödel (54), Vorsitzender des Viadukt-Vereins  © Sven Gleisberg

Und die Zeit, etwas dagegen zu tun, dränge: "Aus unserer Sicht ist Eile geboten, damit die DB keine vollendeten Tatsachen schafft."

Titelfoto: Maik Börner

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