Von Spanien nach Sachsen: Erste neue Stadtbahn in Chemnitz angekommen

Chemnitz - Am Dienstagabend rollte der erste doppelt elektrische Stadtbahn (eCitylink) der neuen Generation im Chemnitzer Hauptbahnhof ein.

Die 19 eCitylinks werden im Stadler-Werk in Valencia gebaut.
Die 19 eCitylinks werden im Stadler-Werk in Valencia gebaut.  © Stadler

Er gehört zu einer Serie von insgesamt 19 Bahnen, die in Valencia im dortigen Stadler-Werk gebaut werden.

Anfang des Monats begann der Transport des ersten Exemplars von Spanien aus per Schiff durch den Ärmelkanal nach Antwerpen (Belgien). Von dort ging es nach Chemnitz.

Das Besondere an den Fahrzeugen? Im Gegensatz zu den altbekannten Citylinks, die mit Diesel oder Straßenbahnstrom (600 Volt) unterwegs sind, fahren die eCitylinks der zweiten Generation doppelt elektrisch: entweder in Chemnitz mit Straßenbahnstrom oder im elektrifizierten Eisenbahnnetz mit Bahnstrom (15.000 Volt).

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"Die neue Bahn wird in den kommenden Monaten im Chemnitzer Straßenbahn- und regionalen Eisenbahnnetz auf Herz und Nieren geprüft", so VMS-Geschäftsführer Mathias Korda. Dabei stünden auch Zulassungsfahrten und Erprobungen auf dem Programm.

Ab 2027 solle das neue Fahrzeug mit seinen Schwesterfahrzeugen im Netz des Chemnitzer Modells zum Einsatz kommen. Dies betrifft die Strecken zwischen Chemnitz und Stollberg (C11) sowie Chemnitz und Mittweida/Döbeln (C14).

Ein eCitylink in Valencia bei der Verladung auf einen Schwertransporter. Von dort ging es zum Schiff.
Ein eCitylink in Valencia bei der Verladung auf einen Schwertransporter. Von dort ging es zum Schiff.  © Stadler

Damit investiert der VMS in die Modernisierung des regionalen Bahnverkehrs sowie in die Weiterentwicklung des Chemnitzer Modells. Perspektivisch soll der eCitylink auch auf den Neubaustrecken Chemnitz - Limbach-Oberfrohna und Stollberg - St. Egidien sowie anderen zu elektrifizierenden Strecken eingesetzt werden.

Bereits im März 2022 wurde in der Versammlung des Zweckverbandes Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) über das Gesamtpaket in Höhe von 234,56 Millionen Euro entschieden.

Das Projekt wird durch Investitionskredite, Fördermitteln des Freistaates Sachsen sowie Eigenmittel des ZVMS finanziert. Zudem fließen Steuermittel aus dem sächsischen Haushalt mit ein.

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Im Projekt mit inbegriffen sind neben den Bahnen auch der neue Betriebshof Chemnitz Hauptbahnhof an der Sachsen-Allee und die Instandhaltung.

Titelfoto: Stadler

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