Weil alles immer teurer wird: Chemnitzer Tiertafel erlebt Ansturm

Chemnitz - Die steigenden Preise bei Benzin, Energie und Lebensmitteln machen vielen Chemnitzern zu schaffen. Das schlägt sich auch in der Versorgung der Vierbeiner nieder. Die "Tiertafel Pfotenhilfe Chemnitz" unterstützt Bedürftige - derzeit kommen so viele wie noch nie.

Tiertafel-Chefin Sabine Köhn (56, l.) und Vereinsvorsitzender Jürgen Burkert (70) mit Hund Carlo (19, l.) und Husky-Hündin Rani (10).
Tiertafel-Chefin Sabine Köhn (56, l.) und Vereinsvorsitzender Jürgen Burkert (70) mit Hund Carlo (19, l.) und Husky-Hündin Rani (10).  © Maik Börner

"Die Kundenzahl der Tierhalter steigt stetig. Wir haben 170 angemeldete Kunden, von denen 80 bis 90 regelmäßig zu uns kommen", sagt Sabine Köhn (56), Chefin der Tiertafel. Es sind Kunden wie Sylvia Reinwald (60). Sie benötigt regelmäßig Futter: "Das hilft mir unwahrscheinlich für meine vier Katzen."

Die "Tiertafel Pfotenhilfe Chemnitz" gibt es seit 2019. Bereits im Oktober 2020 musste die Tafel aufgrund des hohen Kundenaufkommens Räumlichkeiten dazu mieten, weil sonst die Spenden nicht untergebracht werden konnten.

Jeden Freitag von 14 bis 16 Uhr können Chemnitzer in der Zietenstraße 66 Futter für ihre großen und kleinen Lieblinge mitnehmen.

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Sabine Köhn berichtet: "Anfang des Jahres sind circa 15 neue Kunden zu uns gekommen." Jeder Nutzer habe nicht nur ein Tier, sondern vier bis fünf Tiere zu versorgen. "Wir unterstützen bis fünf Tiere pro Nutzer", so Köhn weiter. "Diejenigen, die bis vor kurzem noch alles selber hingekriegt haben, werden nach der nächsten Abschlagszahlung noch verstärkt unsere Hilfe in Anspruch nehmen."

Kundin Sylvia Reinwald (60, l.) und Sabine Köhn begutachten Packungen mit Katzenfutter.
Kundin Sylvia Reinwald (60, l.) und Sabine Köhn begutachten Packungen mit Katzenfutter.  © Maik Börner
Sylvia Schwanebeck (32) ist ehrenamtliche Mitarbeiterin bei der Tiertafel.
Sylvia Schwanebeck (32) ist ehrenamtliche Mitarbeiterin bei der Tiertafel.  © Maik Börner

Sabine Köhn befürchtet, dass der Preisanstieg im Energie- und Lebensmittelsektor nicht nur Hartz-IV-Empfänger an die Belastungsgrenze bringen könnte, sondern dann auch auf Berufstätige. Weitere Infos findet Ihr unter www.pfotenhilfe-chemnitz.de.

Titelfoto: Maik Börner

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