Wie geht's weiter mit der Lehrer-Ausbildung in Chemnitz?
Chemnitz - Sollen an der TU Chemnitz auch Lehrer für die Oberschule ausgebildet werden? Genau das fordert Sachsens FDP-Generalsekretär Philipp Hartewig (27) angesichts des massiven Lehrermangels.

"Der Freistaat will 1500 neue Stellen für Lehrer schaffen – dabei fehlen für das kommende Schuljahr allein 600 Bewerber", erklärt der 27-Jährige. Um die Lücke zu schließen, wollen die Liberalen mehr Ausbildungskapazitäten schaffen, indem die Ausbildung von Oberschullehrern wieder nach Chemnitz geholt wird.
"An der aktuellen Situation sieht man deutlich: Allein die Verbeamtung sorgt nicht automatisch für ausreichend Lehrkräfte. Der Freistaat muss mehr in die Ausbildung investieren. Und er muss dann dafür sorgen, dass die neuen Lehrer auch vor Ort in Sachsen bleiben", so der Generalsekretär.
Vor allem die Verfügbarkeit von Fachlehrern ist in Chemnitz ein Problem. Thomas Weisbach (58), Physiklehrer an der Albert-Schweitzer-Oberschule, kann davon ein Lied singen. Das daneben befindliche Planetarium schmeißt der Naturwissenschaftler derzeit allein. Weil der Nachwuchs fehlt, steht die Chemnitzer Traditionseinrichtung womöglich bald vor dem Aus.

Auch anderorts ist die Lage nicht besser: "Es gibt Schulen in Chemnitz, an denen nicht ein einziger studierter Physiklehrer oder Chemielehrer arbeitet", erklärte Weisbach.
Titelfoto: dpa/Patrick Pleul