ZDF streicht Chemnitz aus neuer Drama-Serie

Chemnitz/Dresden - Die Freude war (zunächst) groß, als es hieß, dass Chemnitz zum Dreh- und Angelpunkt der internationalen Serie "Concordia - Tödliche Utopie" werden sollte. Am Samstag läuft die ZDF-Produktion in der Mediathek an - allerdings ohne die künftige Kulturhauptstadt Europas.

"Concordia" scheint die soziale Utopie erreicht zu haben - bis ein Mord die Stadt erschüttert.
"Concordia" scheint die soziale Utopie erreicht zu haben - bis ein Mord die Stadt erschüttert.  © ZDF/Serviceplan

Dabei sollte Chemnitz in einem ersten Entwurf zur Serie das deutsche Pendant zur schwedischen Stadt "Concordia" sein, in der eine lückenlose 24-Stunden-Überwachung durch Künstliche Intelligenz (KI) den Bewohnern Sicherheit bietet.

Doch im Laufe der Produktion wurde die sächsische Stadt einfach aus dem Drehbuch gestrichen.

Nun ist die fiktive Stadt "Kopwitz" Schauplatz des Geschehens. Möglicherweise, weil keine einzige Szene in Chemnitz gedreht wurde?

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Stattdessen zog es das Team rund um Star-Regisseur Frank Doelger ("Game of Thrones", "Der Schwarm") nach Rom, Norditalien, Dresden und Leipzig.

Fiktive Stadt Kopwitz liegt in der Nähe von Dresden und Leipzig

Chemnitz hätte mit seinem Roten Turm für die Drama-Serie, in der Einwohner 24 Stunden lang überwacht werden, schöne Motive geboten.
Chemnitz hätte mit seinem Roten Turm für die Drama-Serie, in der Einwohner 24 Stunden lang überwacht werden, schöne Motive geboten.  © Kristin Schmidt

ZDF-Sprecherin Mailin Erlinger erklärte die Änderung auf TAG24-Nachfrage wie folgt:

"Analog zur schwedischen Stadt Concordia wurde auch die deutsche Stadt fiktionalisiert. Sowohl in Schweden wie auch in Deutschland werden die fiktiven Städte jedoch durch reale Städte in der Nähe kontextualisiert."

So werde in Schweden, nachdem ein Bewohner erschossen und die KI "Concordias" gehackt wurde, beispielsweise die Polizei von Göteborg zu den Mord-Ermittlungen hinzugezogen.

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Die fiktive Stadt Kopwitz liege dagegen in der Nähe von Dresden und Leipzig, wo sich das Hauptquartier der Hackergruppe befindet, die alles unternimmt, um die Einführung einer gläsernen Gesellschaft in Sachsen zu verhindern.

Chemnitz geht leer aus

Oliver Miller (Louis Landau) arbeitete in der Zentrale von "Concordia", hatte Zugriff auf alle Daten. Musste er deswegen sterben?
Oliver Miller (Louis Landau) arbeitete in der Zentrale von "Concordia", hatte Zugriff auf alle Daten. Musste er deswegen sterben?  © ZDF/Intaglio Films GmbH

Eine tragende Rolle bei der Manipulation "Concordias" spielt Jonas Nay (33, "Deutschland 83"), der Leon, den Anführer der "Faceless", spielt. Für ihn war die Serie "ein einzigartiges Projekt, das zwischen Utopie und Dystopie hin und her schwankte", wie er im ZDF-Interview erklärt.

Klingt nicht nur spannend, sondern ist es auch - eindrucksvolle Bilder aus der sächsischen Hauptstadt und der Messestadt inklusive. Nur die Chemnitzer sind am Ende leider leer ausgegangen.

Alle sechs Folgen sind ab Samstag in der ZDF-Mediathek zu sehen. Im linearen TV wird "Concordia - Tödliche Utopie" am 20. und 21. Oktober, jeweils ab 22.15 Uhr, ausgestrahlt.

Titelfoto: ZDF/Serviceplan

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