Plötzlicher Abgang im Chemnitzer Rathaus – Kassenchefin geht
Chemnitz - Ist sie dem Rotstift beim Rathaus-Personal zum Opfer gefallen? Beate Frech-Döring, erst seit 2024 Leiterin des Chemnitzer Kassen- und Steueramts, ist nicht mehr Teil der Stadtverwaltung.

Das Rathaus spricht auf Anfrage von einer einvernehmlichen Trennung. Ein Rauswurf? "Nein", betont die Verwaltung. Dies sei falsch.
Frech-Döring war über Jahre hinweg ein bekanntes Gesicht im Rathaus. Seit 1997 war sie in unterschiedlichen Positionen tätig, zuletzt an zentraler Stelle: im Kassen- und Steueramt, zuständig für Steuern, Mahnungen, Vollstreckungen.
Der Ältestenrat wurde bereits informiert, antwortet Kämmerer Ralph Burghart (55, CDU) auf eine Ratsanfrage der Linken. Eine erste öffentliche Information ist für den 21. August im Verwaltungs- und Finanzausschuss geplant.
Die Amtsleiterstelle soll nicht neu besetzt werden – und das nicht zufällig: Die Stadt baut um. Kasse und Kämmerei sollen zusammengelegt werden.
Weitere Umstrukturierungen sind nicht ausgeschlossen

Das Ziel: weniger Doppelarbeit, effizientere Abläufe – insbesondere bei Zahlungsverkehr, Haushaltsplanung und Jahresabschluss.
Konkret bedeutet das: 45 Stellen wandern aus dem bisherigen Amt in die Kämmerei. Weitere Umstrukturierungen sind nicht ausgeschlossen.
Kritiker befürchten Fehlsteuerung – gerade in Zeiten, in denen Chemnitz finanziell unter Druck steht. "Halten Sie die Personalpolitik - wenn ein Amtsleiter geht, wird schnell die Struktur verändert - für zielführend?", fragt Dietmar Berger (74, Linke). Die Verwaltung verweist auf alte Beschlüsse: Bereits 2013 habe der Stadtrat eine Zusammenlegung beschlossen.
Der Zeitpunkt für die Umsetzung sei nun "unter personalwirtschaftlichen Gesichtspunkten" möglich. Sprich: Die Gelegenheit wurde genutzt. Der Vertrag von Beate Frech-Döring ist seit 1. Juli 2025 aufgehoben.
Titelfoto: Stadt Chemnitz/Markus Ostmann