Chemnitz: Letzte Sitzung für diese prominenten Stadträte
Chemnitz - Der Chemnitzer Stadtrat tagt am Mittwoch zum 50. und damit letzten Mal in dieser Wahlperiode.
Für einige prominente Gesichter heißt das ungewollt Abschied nehmen, denn sie haben den Sprung in den neuen Stadtrat nicht geschafft.
Der Wahlausgang ist inzwischen amtlich. Der Absturz der Linken (nur noch fünf Sitze) bedeutet für Stadträtin Sabine Brünler (39), dass am morgigen Mittwoch ihre letzte Sitzung nach nur einer Wahlperiode ist.
"Natürlich bin ich enttäuscht", sagt die studierte Historikerin und Bildungsexpertin.
"Ich werde jetzt sehen, wie ich auf anderen Wegen meine Fraktion unterstützen kann." Bedeutet: Sie will weiterhin Fraktionsgeschäftsführerin bleiben. Die Entscheidung soll diese Woche fallen. Einen Plan B habe sie nicht.
FDP nur noch mit zwei Sitzen im Stadtrat vertreten
Für die bisherige Fraktions-Chefin der Grünen, Manuela Tschök-Engelhardt (56), geht es ebenso nach fünf Jahren nicht weiter: "Der intensive Einsatz für viele Chemnitzer Themen hat bei den Wählern keine Rolle gespielt."
Ändern wird sich für sie ansonsten nichts: "Ich war immer in Vollzeit beruflich tätig. Die Stadtratsarbeit war eine rein ehrenamtliche Aufgabe außerhalb meiner Arbeitszeit als Kaufmännische Leiterin beim Rettungszweckverband."
Am schlimmsten getroffen hatte es bei der Wahl die FDP, die mit nur noch zwei Sitzen ihren Fraktionsstatus verliert. Noch-Fraktions-Chef Dieter Füßlein (84) saß 25 Jahre im Stadtrat: "Es macht mich traurig, dass ich den Staffelstab an niemanden übergeben kann."
Er werde jetzt viel mehr Zeit für die Arbeit in der Carlowitz-Gesellschaft haben. Und: "Meine Frau wird sich auch freuen. Außerdem würde ich gern ein Buch schreiben, wie man Kommunalpolitik besser machen kann."
Titelfoto: Bildmontage: Maik Börner, Sven Gleisberg, Uwe Meinhold