FDP-Chef schimpft über teure Fußweg-Sanierung in Chemnitz
Chemnitz - Für viele Bewohner am hinteren Kaßberg und im benachbarten Altendorf war es ein Weihnachtsgeschenk: Der Weg zwischen Erzberger- und Horst-Menzel-Straße in Chemnitz ist endlich fertig. Zumindest für Fußgänger. Doch nicht alle können sich so richtig darüber freuen.
"Für mich ist es unverständlich, dass für 125 Meter Weg anderthalb Jahre Planungs- und Bauzeit nötig waren", schimpft Jens Kieselstein (43). Der FDP-Kreis-Chef führt im anliegenden Gewerbegebiet ein Drahtziehunternehmen.
Jahrelang habe auch er für den Weg gekämpft, doch die "horrenden Baukosten" von 390.000 Euro hält Kieselstein für nicht verhältnismäßig.
"Wenn man die 125 Meter auf den Kilometer hochrechnet, wären wir bei drei Millionen Euro. Ein vergleichbares Autobahnstück kostet 10 Millionen Euro."
Die Stadt müsse verantwortungsvoller mit den Steuergeldern umgehen, zumal das Verbindungsstück eigentlich Radweg und als solcher immer noch nicht fertig sei.
Dabei sei noch nicht einmal klar, ob der Weg wirklich genutzt wird. Jens Kieselstein: "Spaziergänger mit Kinderwagen oder Hunden laufen im Gewerbegebiet herum. Betreiber und Rathaus müssten dort Hinweisschilder für den neuen Weg aufstellen."
Titelfoto: Ralph Kunz, Kristin Schmidt