Geplante Bezahlkarte sorgt im Chemnitzer Rathaus für Diskussionen
Chemnitz - Die geplante Bezahlkarte für Asylbewerber sorgt weiter für Zündstoff.
Während die Card im Landkreis Zwickau und im Erzgebirgskreis im April startet, will das Chemnitzer Rathaus nach wie vor auf das Bundesgesetz aus Berlin warten. Offenbar zögert die Stadt wegen der hohen Fallzahlen in Chemnitz.
"Es ist gut, dass die Stadt hier keinen Schnellschuss mitmacht", meint Stadträtin Carolin Juler (28, Linke). "Die aktuelle Debatte schürt nur wieder Vorurteile und spielt rechten Kräften in die Hände."
Auch die Grünen favorisieren eine bundesweite Bezahlkarte. Stadträtin Katharina Weyandt (63): "Eine Beschränkung von Bargeldauszahlungen lehnen wir ab, und wir drängen auf die Möglichkeit von Überweisung und Lastschrifteinzug, um Strom- oder Handyverträge abschließen zu können."
Für die CDU ist das Abwarten im Rathaus unverständlich: "Die Leistungen müssen jetzt ausgeschrieben werden", fordert Fraktions-Chef Tino Fritzsche (62). "Wenn wir jetzt in Vorleistung gehen würden, hätten wir wenigstens erst mal konkrete Anhaltspunkte zur Karte." Die Ausschreibung könne man dann ja auch zurücknehmen.
Eine "Sozialcard" nach Hamburger Vorbild, wie sie die Chemnitzer Linken auch ins Spiel gebracht haben, wäre für die CDU "wieder nur ein Experiment".
Titelfoto: PayCenter GmbH