Liberaler E-Auto-Vorstoß in Chemnitz: Wird der Bordstein bald zur Ladesäule?
Chemnitz - Die Fraktionen im Chemnitzer Stadtrat überbieten sich mit kreativen Ideen für neue Lademöglichkeiten für E-Autos.

Nachdem das Rathaus auf Bestreben der Grünen die technische Nachrüstung von Straßenlaternen untersucht, will die FDP integrierte Lade-Infrastruktur in Bordsteinen testen lassen.
"Wir haben von einem Pilotprojekt in Köln erfahren, bei dem Ladebordsteine untersucht werden", erklärt Geschäftsführer Clemens Heydrich (27).
"Man steckt den Ladestecker einfach in die Borde rein." Das sei kostengünstiger und brauche weniger Platz.
Das Rathaus soll jetzt in Köln nachfragen, welche Erkenntnisse der Test gebracht hat. Dort kann man allerdings bislang wenig Konkretes liefern. "Das Pilotprojekt ist noch gar nicht gestartet", so eine Kölner Rathaussprecherin. Der Beginn sei für das Frühjahr 2024 an zwei Standorten vorgesehen.
Entwickelt hat die Technologie der Rheinmetall-Konzern, der die Stadt Köln für das Projekt angefragt habe.

Interesse von eins energie hält sich in Grenzen
Das Chemnitzer Tiefbauamt soll nach dem Willen der FDP überprüfen, ob schon jetzt leere "Dummy-Bordsteine" verlegt werden könnten, die bei Bedarf schnell mit einem Elektronikmodul nachgerüstet werden können.
"Tiefbautechnisch ist ein solches Ladesystem vorstellbar", meint die Behörde. Es müsse aber privat betrieben werden.
Bei der eins energie hält sich das Interesse wie schon beim Laternenladen in Grenzen. Die Technik sei bekannt, "aber es gab bislang keine Prüfungen zur Machbarkeit".
Titelfoto: Rheinmetall