Ordnungshüter werfen Bürger aus Chemnitzer Rathaus
Chemnitz - Der Umgang zwischen der Chemnitzer Stadtverwaltung und der Bürgerinitiative "Stoppt den Solarpark Glösa" wird ruppiger: Bei einem Bürgergespräch im Technischen Rathaus sorgte der Einsatz von Ordnungskräften für Unmut.
Alles in Kürze
- Ordnungshüter werfen Bürger aus Chemnitzer Rathaus
- Bürgerinitiative kritisiert Vorgehen als Einschüchterungsversuch
- Stadtverwaltung sieht Einsatz von Stadtordnungsdienst als notwendig an
- Konflikt um geplanten 27 Hektar großen Solarpark in Glösa
- Bürger aus Glösa protestieren gegen den Bau des Solarparks

"Ein betroffener Anwohner war in Begleitung eines benachbarten Ehepaares erschienen, das ebenfalls zur betroffenen Nachbarschaft gehört, jedoch keine Einladung erhalten hatte", schildert BI-Sprecherin Katrin Schwerwenk (59).
"Statt flexibel zu reagieren, erschien nach kurzer Zeit ein Aufgebot von sieben Polizeibeamten, die die Ausweise kontrollierten und das Ehepaar unter Beobachtung, wie Schwerverbrecher, zum Gespräch führten."
Die BI sieht in dem Vorgehen einen Einschüchterungsversuch. "Das war absolut unverhältnismäßig", so Scherwenk.
Aus Sicht der Stadtverwaltung stellt sich der Vorfall anders dar. "Ein Polizeieinsatz fand nicht statt. Der Stadtordnungsdienst wurde vor allem um Unterstützung gebeten, um sicherzustellen, dass die Besucher gemäß Einladungsliste entsprechenden Zutritt bekommen und das nicht eingeladene Personen nicht ins Technische Rathaus gelangen", so eine Stadtsprecherin.
Die Informationsgespräche hatten außerhalb der Öffnungszeiten stattgefunden. Auf die Kritik der BI zur Kurzfristigkeit der Einladung verweist die Stadt auf den Postdienstleiter, der die Einladungen "bedauerlicherweie erst eine Woche später" zugestellt hatte.

Der Unmut der Bürger aus Glösa richtet sich gegen einen 27 Hektar großen Solarpark, den ein privater Investor zwischen der Siedlung Ammernstraße und Autobahn errichten will.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Uwe Meinhold