Potzblitz! Werden jetzt in Chemnitz auch Straßenbahnen geblitzt?
Chemnitz - Spätes Comeback für ein Sommerloch-Thema: Die "Raserbahnen aus der Reitbahnstraße" haben es sogar in den Chemnitzer Stadtrat geschafft.

Ein Buchhändler hatte sich im August über zu schnell fahrende und "ratternde" Straßenbahnen beklagt. Jetzt müssen sich Rathaus und CVAG auf Anfrage mehrerer Stadträte damit befassen.
Insgesamt sieben Kommunalpolitiker hatten der Stadtverwaltung einen Fragenkatalog zur Thematik geschickt. In der Antwort heißt es zunächst, es habe bislang keine weiteren Beschwerden über zu schnelle Bahnen gegeben. Daher "wurden bislang keine Geschwindigkeitskontrollen, weder von Kraftfahrzeugen noch von Straßenbahnen, durchgeführt."
CVAG-Sprecherin Juliane Kirste (39) erklärt: "Das 'Rattern' kann nur Richtung Bernsdorf auftreten, da technisch bedingt eine 'Flachrillenweiche' verbaut ist. Dort gilt Tempo 15 für die Bahnen." Ansonsten müssten Bahnen dort genauso 30 km/h fahren wie Autos und Laster.
Ganz zu den Akten legen will man das Thema in der Stadtverwaltung durch die hohe öffentliche Aufmerksamkeit dann aber doch nicht. Das Ordnungsamt prüfe Möglichkeiten für einen "geeigneten Standort für etwaige mobile Geschwindigkeitsmessungen auch von Straßenbahnen".


Die CVAG wäre vorbereitet

Und wenn die Straßenbahnen tatsächlich zu schnell sind? Die Frage der Ahndung kann das Rathaus gegenwärtig nicht beantworten, "da momentan keinerlei Vorgänge dieser Art vorliegen".
Vorbereitet wäre man bei der CVAG aber darauf: "Sollten Geschwindigkeitsüberschreitungen durch eine Behörde festgestellt werden, würden die erteilten Bescheide an das Fahrpersonal weitergeleitet", sagt Juliane Kirste.
Außerdem gebe es "Dienstanweisungen, aus denen Vorschriften und Verhaltensregeln hervorgehen".
Titelfoto: Kristin Schmidt