Schon wieder Todesfall in sächsischem Knast: Ayham I. (†25) starb im Gefängnis

Waldheim - Schon wieder eine tragische Nachricht aus dem Justizvollzug: Erneut ist ein Gefangener in der Obhut des Freistaates gestorben. Diesmal traf es die JVA Waldheim. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle hinter Gittern auf dramatische sieben in diesem Jahr!

Ayham I. (25), hier bei seinem Prozess am Landgericht Dresden, starb in der Obhut des Staates. Sein Tod wird nun untersucht.
Ayham I. (25), hier bei seinem Prozess am Landgericht Dresden, starb in der Obhut des Staates. Sein Tod wird nun untersucht.  © Peter Schulze

Nach TAG24-Informationen starb in der Nacht zu Montag Ayham I. (25). Der Syrer saß eine fünfjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels ab. Dazu hatte ihn das Landgericht Dresden im Februar verurteilt.

Der Mann, der als Helfer und Fahrer beim DRK arbeitete, hatte mit Marihuana gedealt. Nun ordnete der Staatsanwalt eine Obduktion an.

"Wir gehen zwar von einem natürlichen Tod aus. Aber der Fall wird selbstverständlich untersucht. Es wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet", so Anne Gürtler (36), Sprecherin im Justizministerium.

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Zu klären gibt es viele Fragen: War Ayham krank? Wurde er falsch behandelt? Hätte er gerettet werden können?

Fakt ist: Zwar arbeiten in den Anstalten auch Ärzte. Aber nach deren Feierabend bleibt dem Personal nur der Notruf, wenn sie bei Insassen massive Probleme bemerken.

In der JVA Waldheim gab es einen mysteriösen Todesfall. Nun ermittelt der Staatsanwalt.
In der JVA Waldheim gab es einen mysteriösen Todesfall. Nun ermittelt der Staatsanwalt.  © Kristin Schmidt

Sieben Todesfälle in Sachsens Gefängnissen 2021

Ayham I. ist 2021 der siebente Tote hinter Gittern in Sachsen. Im Februar starb schon ein Insasse in Waldheim, einer im Mai in Leipzig, eine Frau im August im Knast von Chemnitz.

Ebenfalls im August brachten sich ein Dresdner (48) und ein russischer Gefangener (51) im Knast am Hammerweg um. Dort starb auch im November Daniel N. (41), dessen Drogenprozess gerade lief.

Der Anstieg der Todesrate ist dramatisch. Im Jahr 2020 war ein Toter zu beklagen. In den gesamten drei Jahren zuvor keiner.

Titelfoto: Kristin Schmidt, Peter Schulze

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